Abo

Rhein-Sieg-KreisBUND warnte schon vor Jahren vor Überflutungen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

2002 brachen nach schweren Unwettern Straßen ein. (Archivbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Ein Vierteljahrhundert ist die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) nun schon aktiv. Gründungsvorsitzender Paul Kröfges betont stolz „dass wir in dieser Zeit so viel für die Natur im Rhein-Sieg-Kreis machen konnten“. Der heute 73-Jährige wurde später Landesvorsitzender, Achim Baumgartner, der noch  heute im Amt ist, im Jahr 2004 sein Nachfolger.

„Damals war es wichtig, dass alle 19 Kommunen des Kreises beim Thema Umwelt fundiert unterstützt werden“, sagt Kröfges mit einem Schmunzeln über die ersten Aktivitäten des neu gegründeten Kreisverbandes im Jahr 1996. Zu oft seien im politischen Raum Entscheidungen getroffen worden, die zum Nachteil der Umwelt gereicht hätten. Er erinnert an das Hochwasser im Jahr 2002 in Eitorf. Zahlreiche Einwohner von Bach seien auch betroffen gewesen.

Dort schoss seinerzeit im August das Hochwasser aus dem Krabachtal mit brachialer Gewalt an den Rückfronten in die Häuser hinein und vorne wieder zur Siegtalstraße hinaus. Nach kurzer Zeit war die Landstraße 333 auf einer Länge von mehreren Hundert Metern überflutet und nicht passierbar. 

Alles zum Thema Cafes

Umweltschützer warnte vor Neubau von Häusern

Paul Kröfges hatte sieben Jahre zuvor einen offenen Brief an Vertreter aller Eitorfer Parteien versendet und sich gegen den Neubau von einem Dutzend Häusern ausgesprochen. Er warnte eindringlich davor, dass der Durchlass des Krabachs unter der Straße nach Merten mit 2,50 Metern „mit Sicherheit unterdimensioniert“ sei. Leider habe sich dies bei der Flut bestätigt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Lang ist die Liste der Aktivitäten der Umweltschützer. Bundesweit ins Gespräch kamen sie im Jahr 2004, beim geplanten Gottesdienst mit dem Papst zum Weltjugendtag in der Hangelarer Heide.  Zusammen mit anderen Organisationen verhinderten sie aus Umweltschutzgründen, dass die Messe dort stattfinden konnte. „Noch heute stehe ich zu dieser Entscheidung.“

„Damals fiel Achim Baumgartner auf“, erinnert sich Kröfges, „weil er sich sehr intensiv für den Schutz der Hangelarer Heide eingesetzt hatte“. Er wurde schnell zum neuen Kreisvorsitzenden. Baumgartner geht Themen an, „mit denen er sich nicht überall Freunde macht“, wie er sagt. Aber der „Schutz der Natur ist ihm wichtig“. Und dafür ziehen die Umweltfreunde auch mal vor Gericht. Meist enden diese  Prozesse mit Vergleichen. „Wir  wollen nicht gegen, sondern zusammen mit den Behörden etwas für die Umwelt erreichen“, so Baumgartner.

Von sich reden macht der BUND mit seinen rund 2500 Mitgliedern im Kreis auch mit seinem Wiesen- und Weidenzentrum in Sankt Augustin-Niederpleis am Baumschulenweg. Dort gibt es Seminare und auch sonntagnachmittags ein kleines Café. Sogar liebevoll geerntetes Wiesenheu  kann man dort erwerben. Wie beim Wein ist sogar die Lage auf den Ballen angeben. 

KStA abonnieren