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Mögliche AbgabeCO2-Steuer belastet Bürger nicht stark

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Eine Steuer auf Kohlendioxid ist umstritten.

Eine Steuer auf Kohlendioxid ist umstritten.

Sankt Augustin – Eine CO2 -Steuer auf Benzin und Diesel würde ärmere Haushalte nicht überproportional belasten. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Institutes für angewandte Informationstechnik (Fit). Voraussetzung sei, dass der Fiskus den Gesamterlös per Pro-Kopf-Pauschale vollständig an die Bevölkerung zurückerstattet, so die im Schloss Birlinghoven ansässigen Forscher.

Zugrunde gelegt für die Berechnung wurde eine Steuererhöhung von 20 Euro pro Tonne Kohlendioxid, was den Liter Diesel um etwa 6,3 Cent, Benzin um etwa 5,5 Cent verteuern würde. Verteile der Fiskus die Mehreinnahmen von 2,2 Milliarden Euro an die Bevölkerung, mache das 28 Euro pro Kopf.

Stärkste Belastung der reichsten Haushalte: 20 Euro pro Jahr

60 Prozent der finanzschwächeren Haushalte würden unterm Strich gewinnen, sagt Dr. Sven Stöwhase, Leiter der Abteilung Mikrosimulationsmodelle am Fit. Lediglich die reichsten Haushalte, die die PS-stärkeren Autos mit höherem Verbrauch fahren, würden mehrheitlich belastet werden – im Schnitt mit 20 Euro im Jahr.

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Ein Vier-Personen-Haushalt, der im Jahr weniger als 32 000 Kilometer mit einem durchschnittlichen Benzin-Pkw fährt, würde demnach zu den Gewinnern der CO2 -Abgabe gehören.

Als Datengrundlage für die Mikrosimulationsrechnung dienten das Deutsche Mobilitätspanel 2017 sowie die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2013. Simuliert wurden die direkten kurzfristigen Effekte auf die privaten Haushalte, ohne Berücksichtigung etwaiger Verhaltensanpassungen. Indirekte Effekte, beispielsweise über höhere Preise für transportkostenintensive Konsumgüter, seien nicht berücksichtigt. (coh)

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