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Pippi Langstrumpf in Sankt AugustinThomas Baumgärtel sprayt in Kinderklinik

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Thomas Baumgärtel sprayte, Guido Oberhäuser assistierte.

Sankt Augustin – „Mir kommen gerade krumme Gedanken, kommt ihr mit?“ Diesen Spruch von Pippi Langstrumpf hatte Bananensprayer Thomas Baumgärtel am Morgen noch gefunden. Mit ihm forderte er die Gäste auf, im Eingang des Kinderimpfzentrums an der Kinderklinik die starke Symbolfigur an die Wand zu sprühen. „Wenn jemand den Virus bekämpfen kann, dann ist es Pippi.“

Die Geschäftsführerin der Asklepios-Kinderklinik, Stefanie Wied, hatte den Künstler begrüßt. Das Graffito solle Mut machen und ein Zeichen geben. Seit dem 17. Dezember sind in den Räumen des ehemaligen Kinderherzzentrums 4000 Impfungen durchgeführt worden, wie der Ärztliche Direktor der Kinderklinik, Professor Dr. Gerd Horneff, berichtete.

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„Dass sich Kinder bedanken, dass ich sie pikse, habe ich auch noch nicht erlebt“, berichtete er sichtlich erfreut. Dank des Buchungssystems von Guido Buchhäuser, dem Mitgeschäftsführer von Saas, klappe es mit der Terminierung für die zweite Impfung.

11.000 Buttons mit Impfbanane

Buchhäuser war auch der Spender für die Pippi-Figur in Bananenmanier. In seinem Budget hatte er noch ein bisschen Geld übrig. Zuvor hatte er schon 11.000 Buttons mit der von Baumgärtel gestalteten Banane produzieren lassen und verteilt. Sein Sohn hatte ihn gefragt: „Papa, konnte man früher eigentlich ohne Maske in Geschäfte gehen?“

Damit begann sein Bananen-Engagement. „Es ist eine Auszeichnung für die Kinder, dass sie so mutig zum Impfen gehen.“ Schon im Mai 2020 hatte er die ersten Buchungssysteme für Besucher von Seniorenzentren entwickelt, später Buchungsportale für Impfzentren, untere anderem in Köln, Rhein-Erft- und Rhein-Sieg-Kreis.

Auch Baumgärtel hat einen Sohn, mit dem er zu Corona-Zeiten zurück zu den Wurzeln gegangen ist. Mit dem damals Neunjährigen hat er am frühen Sonntagmorgen Street-Art gemacht, Aufkleber mit dem Dank an die Kinder an Kitas und Grundschulen geklebt. Seine Überzeugung: „Impfen bringt uns zurück in die Freiheit.“

27 Einzelausstellungen hatte er vor der Brust, als der Lockdown kam. „Es waren paradiesische Zustände für Sprayer“, witzelte er. Über seine Eitorfer Galeristin Carmen Vetere und ihre Galerie Incontro entstand der Kontakt mit Oberhäuser, die beiden verstanden sich gleich blendend und entwickelten Pippi-Graffito und Buttons. In der Kinderklinik gab es dann eine rosa Langstrumpf, weil die gelbe Sprühdose im Auto geblieben war – ein Unikat.

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