Sankt AugustinFritz-Bauer-Gesamtschule schließt Kooperation mit Schule in Yad Vashem

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Die Schulpartnerschaft ist nun besiegelt. 

Sankt Augustin – Während in der Fritz-Bauer-Gesamtschule ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Versöhnung gesetzt wird, quillt der elektronische Briefkasten im Rathaus über von rassistischen Hass-Mails. Das schilderte Bürgermeister Klaus Schumacher bei der Unterzeichnung der Schulpartnerschaft mit Yad Vashem. Es sei erschreckend, wie der Tod einer 17-Jährigen für rechtsextreme Zwecke instrumentalisiert werde, so Schumacher.

Die junge Frau war in einer städtischen Unterkunft tot aufgefunden und mutmaßlich von einem jungen Mann mit kenianischen Wurzeln getötet worden. Schumacher: „Wir nehmen nicht hin, von Parolen überrollt zu werden.“

Ein Kampf für die Demokratie

Umso wichtiger sei es, für die Demokratie zu kämpfen und die unselige Vergangenheit nicht zu vergessen. Das geschehe hier in besonderem Maße: „Wir sind stolz auf die Fritz-Bauer-Gesamtschule.“ Diese habe mit der Holocaust-Didaktik einen nicht alltäglichen Schwerpunkt und schon mit der ersten Partnerschaft zu einer Schule in Mewasseret Zion enge Kontakte nach Israel geknüpft, betonte der schulfachliche Dezernent Martin Nolte.

Nun folgt die zweite Partnerschaft zum „German Desk“ der „International School für Holocaust Studies“, die Schulleiterin Stephani Overhage, Myriam Matalon aus Israel, der Bürgermeister, der Dezernent und Schülersprecher Nils Pätzold in einer Feierstunde unterschrieben.

Besuch in Yad Vashem

Wer jemals in Yad Vashem gewesen sei, komme verändert zurück, sagte der stellvertretende Schulleiter Patrick Werneburg, der zuletzt im Sommer die Gedenkstätte besucht hatte. Etliche Gesamtschüler brachten ebenfalls tiefe Eindrücke mit. „Dort haben wir alles noch viel besser verstanden und auch, wie sich unsere israelischen Freunde fühlen“, schilderte ein Mädchen. Sie seien herzlich und ohne Vorurteile empfangen worden, wunderte sich ein anderes.

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„Wir sind die Enkel der Tätergeneration“, sagte eine Dritte eindringlich. Angesichts der Plakate mit Nazi-Propaganda in der Gedenkstätte, der Hetze auf Deutsch gegen Juden „haben wir uns schlecht gefühlt“.

Ein Junge mahnte: „Wenn wir nicht aus den Fehlern lernen, kann das wieder passieren.“ Der Rassismus sei ein aktuelles Thema, und bei den vielen kursierenden Sprüchen, wie „Merkel-Opfer“, erkenne man oft nicht den Hintergrund. Sein Fazit: „Unsere Lehrer müssen uns helfen.“

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