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Sankt AugustinSo soll das Impfzentrum in der Asklepios Kinderklinik aussehen

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Die Asklepios-Klinik in Sankt Augustin

Sankt Augustin – Das Corona-Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises wird in der Sankt Augustiner Kinderklinik eingerichtet. Das hat Landrat Sebastian Schuster am Dienstag angekündigt. Der Kreis habe sich mit dem Klinikbetreiber, dem Asklepios-Konzern, grundsätzlich darauf verständigt. Zwar müssten vor der Inbetriebnahme des Impfzentrums am 15. Dezember noch rechtliche Fragen geklärt werden, dies sei aber „Formsache“, so Schuster. Auch Klinik-Geschäftsführerin Stefanie Wied bestätigt: „Wir haben uns mit dem Kreis über die wesentlichen Vertragsbestandteile geeinigt.“

Im Hochhaus der Klinik wird der Kreis zunächst eine Etage mit einer Fläche von rund 600 Quadratmetern anmieten. Dort finden in einem ersten Schritt vier sogenannte Impfstraßen Platz, wo im Zwölf-Stunden-Betrieb – zwei Schichten á sechs Stunden – täglich jeweils bis zu 240 Impfungen durchgeführt werden können.

Erweiterung auf zweite Etage möglich

„Theoretisch können wir auch noch eine zweite Etage nutzen, so dass wir dann auf acht bis neun Impfstraßen kommen würden“, sagt Ingo Freier, der Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutzes des Rhein-Sieg-Kreises. Dies sei aber nur bei einer Impfbeteiligung von 100 Prozent nötig, wovon man allerdings nicht ausgehe.

Grundsätzlich gibt es die Vorgabe des Landes, dass pro 70.000 Einwohner eine Impfstraße eingerichtet werden muss. Der Rhein-Sieg-Kreis ist mit mehr als 600.000 Einwohnern der zweitbevölkerungsreichste deutsche Landkreis nach dem Kreis Recklinghausen.

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Die Klinik-Räume, die nun als Impfzentrum genutzt werden, wurden durch die Abwanderung der Kinder-Herzklinik nach Bonn frei. „Andere Abteilungen sind in die Räume der Herzklinik gezogen, die Räume, die dadurch frei wurden, vermieten wir jetzt an den Kreis“, erläutert Wied. Sie betont, der reguläre Klinikbetrieb werde durch das Impfzentrum nicht beeinträchtigt.

Nach Angaben des Landrates hat sich der Kreis bewusst für die Kinderklinik als Standort des Impfzentrums entschieden. Sie erfülle zum einen alle Anforderungen des Landes: verkehrsgünstige Lage mit Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr, ausreichend Parkplätze, einen behindertengerechten Zugang, genug Platz, Möglichkeiten zur Lagerung des Impfstoffs.

Zweiter Standort ist noch ungewiss

Zum anderen will Schuster die Entscheidung aber auch als klares Bekenntnis der Kreises zum Klinikstandort und Asklepios-Konzern verstanden wissen – nachdem der Fortbestand der Klinik über Monate ungewiss war. Die Mietzahlungen des Kreises dürften für Asklepios eine willkommene zusätzliche Einnahmequelle sein.

Betrieben werden soll das Impfzentrum von Medizinern der Kassenärztlichen Vereinigung, am Aufbau beteiligt sind auch das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst. Eine Beteiligung des Technischen Hilfsdienstes ist bislang nicht geplant.

Ob es im Rhein-Sieg-Kreis ein zweites Impfzentrum geben wird, steht bislang noch nicht fest. Schuster hat den Wunsch nach einem weiteren Standort im Linksrheinischen der Landesregierung inzwischen mitgeteilt. „Ich habe den Eindruck dass man dort verstanden hat, dass dies wegen der Geografie des Kreises und der schwierigen Verkehrsverbindungen für uns wünschenswert ist“, so der Landrat. „Ein zweiter Standort im Kreis ist im Moment aber nicht vordringlich.“ Zunächst könne man bei der Abdeckung des linksrheinischen Kreisgebietes aber auch auf mobile Impfteams zurückgreifen.

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