Unfall auf A3Keine Rettungsgasse – Einsatzkräfte müssen zur Unfallstelle laufen

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Unfall im Kreuz Bonn Siegburg

Bei dem Unfall wurde eine Person eingeklemmt.

Hennef – Ein 29 Jahre alter Lastwagenfahrer ist am Freitagvormittag bei einem Stauende-Unfall auf der Autobahn 3 lebensgefährlich verletzt worden. Er war in seinem Führerhaus eingeklemmt und musste von der Freiwilligen Feuerwehr befreit werden. Der Mann am Steuer eines Gliederzuges – Zugmaschine und Anhänger – war gegen 11.15 Uhr in Richtung Köln unterwegs.

Vor dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg hatte sich wegen Bauarbeiten auf zwei Fahrstreifen ein Rückstau gebildet. Die letzten Fahrzeuge standen knapp zweieinhalb Kilometer vor dem Kreuz in Höhe der Ortschaft Dambroich. Aus bislang ungeklärter Ursache prallte der 29-Jährige mit der Front seines Transporters nahezu ungebremst gegen das Heck eines Sattelzuges.

Keine Rettungsgasse gebildet

Dieser wurde nach vorn auf einen weiteren Laster geschoben und verkeilte sich zwischen den beiden Transportern. Sein Heck schob das Führerhaus des Unfallverursachers über den Motorblock komplett in den nahezu leeren Laderaum. Der 39 Jahre alte Fahrer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht.

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Ersthelfer waren Rettungssanitäter, die sich zu dem Schwerverletzten vorarbeiteten. Er war ansprechbar, konnte aber seine Beine nicht mehr fühlen. Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter fuhr mit gut 60 Einsatzkräften unter Leitung von Stadtbrandinspektor Michael Bungarz zur die A 3. Während die ersten Feuerwehrautos noch gut durchkamen, hatten die nachrückenden große Schwierigkeiten. Einige der Wehrleute mussten rund 500 Meter laufen, um eine Rettungsgasse zu bilden und dem Eingeklemmten zu Hilfe kommen zu können.

Gaffer fotografierten Unfall

Selbst erfahrene Wehrleute hatten ein solches Ausmaß an Zerstörung noch nicht gesehen. Die Kölner Berufsfeuerwehr war mit einem Bergekran gekommen, denn der Kofferaufbau mit der Fahrerkabine darin drohte zur Seite zu kippen. Die Stützen der Königswinterer Wehr indes hielten stand. Die Berufsfeuerwehrleute lobten ihre freiwilligen Kameraden ausdrücklich. Nach fast anderthalb Stunden gelang es den Helfern, das Opfer zu befreien.

Der 29-Jährige wurde in einem Rettungswagen behandelt. Die Mediziner gingen von akuter Lebensgefahr aus. Der Siegener Rettungshubschrauber „Christoph 25“ stand bereit, doch die Notärzte entschieden sich, den Patienten zu fahren. Denn während des Fluges haben sie nur geringe Möglichkeiten, den Verletzten zu versorgen.

Die Polizei ließ eine Sichtwand aufbauen. Auf der Gegenfahrbahn bremsten immer wieder Autofahrer stark ab, um Handybilder zu schießen. Auch zur Stauseite hin stellte die Autobahnmeisterei Gitter auf. Die A3 wurde an der Anschlussstelle Siebengebirge gesperrt, es bildete sich ein Stau von bis zu neun Kilometern Länge. Die Bergung dauerte bis in die Abendstunden an. Um 20.30 Uhr wurde die Straße wieder freigegeben.

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