Schießerei in MeckenheimMann tötete sich offenbar selbst

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Polizisten im November 2020 am Tatort.

Meckenheim – Der nach einem Schusswechsel mit Polizisten in Meckenheim gestorbene 44-Jährige war nach Angaben der Ermittler Sportschütze. Er habe eine Waffenbesitzkarte besessen, erklärte die Staatsanwaltschaft Bonn am Montag. Bei einer Durchsuchung seien bei ihm Messer, Macheten, eine Axt, eine große Menge Munition sowie mehrere Lang- und Kurzwaffen gefunden worden.

Nur ein Teil des Waffenarsenals sei allerdings auch auf der Waffenbesitzkarte verzeichnet gewesen. Bei der Tat selbst habe er zwei Kurzwaffen und Munition bei sich getragen. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Mann unter Alkoholeinfluss gestanden haben könnte, sagte ein Polizeisprecher in Bonn.

Am Sonntagabend gegen 21 Uhr hatten Anwohner die Polizei alarmiert, weil der Mann auf der Straße randaliert und um sich geschossen hatte. Als ein Streifenwagen eintraf, schoss der Mann und verletzte einen Polizisten an der Hand.

Der 44-Jährige flüchtete den Angaben zufolge auf ein Grundstück, wo Beamte ihn stellten und zum Aufgeben überreden wollten. Doch der Mann wollte nicht.

Aufgesetzter Schuss war Todesursache

Todesursache war nach Erkenntnissen der Ermittler ein aufgesetzter Schuss am Kopf. Die Ermittler gingen davon aus, dass er sich diesen im Laufe des Geschehens selbst zugefügt und sich damit getötet hatte. Die Leiche habe noch zwei weitere Schusswunden aufgewiesen. Beide seien aber nicht als todesursächlich eingestuft worden.

Das Motiv des Mannes sei nach aktuellem Sachstand im Privaten zu suchen, erklärte die Staatsanwaltschaft. „Es haben sich bislang keine Hinweise auf einen beispielsweise politisch motivierten, religiösen oder anderen Hintergrund ergeben.“

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Insgesamt gab es rund zehn Tatorte in der Wohngegend, wie der Polizeisprecher sagte. Gemeint waren Orte, an denen eine Kugel oder mehrere Geschosse einschlugen – an einem Streifenwagen, an geparkten Autos, an Hausfassaden. Auch ein Loch in der Fensterscheibe eines Wohnhauses war zu sehen.

Am Montagvormittag waren Ermittler noch damit beschäftigt, den Tathergang mit den verschiedenen Schussabgaben nachzuvollziehen. An Häusern, Autos und auf der Straße markierten sie mit hellgrüner und weißer Sprayfarbe die Spuren der Taten. (dpa)

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