„Eisquartier“ in SiegburgFriseur und Bankkaufmann eröffnen Eisdiele

Lesezeit 2 Minuten
Außengastronomie mit Anhänger: Luis Carmona (links) und Marco Müller vor ihrem „Eisquartier“ in Siegburg-Zange.

Außengastronomie mit Anhänger: Luis Carmona (links) und Marco Müller vor ihrem „Eisquartier“ in Siegburg-Zange.

Siegburg – Leise Loungemusik plätschert in Richtung Siegufer, Deko-Flamingos hocken auf rosa Sand, Menschen haben es sich auf pink-weiß gestreiften Kissen gemütlich gemacht: Auf einem Parkplatz vor dem früheren Bonner Hof hat das „Eisquartier“ eröffnet, eine ungewöhnliche Nebenstelle des Hauptquartiers, Friseursalon und Meisterschule auf der Zange.

„Etwas richtig Cooles machen wollen“

Ein Haarkünstler und ein Bürokaufmann legen dafür mittags Schere und Stift beiseite und kreieren kühle Leckereien. Sie hätten was richtig Cooles machen wollen, sagen Marco Müller (30) und Luis Carmona (38).

Im Urlaub auf Mallorca kam den Siegburgern in einer Eisdiele die Blitzidee. Eineinhalb Jahre später lassen sie nun Klein und Groß lächeln – wohl in keinem Job der Welt schaut man in so viele glückliche Gesichter.

Alles zum Thema Eisdielen

Bis es soweit war, floss aber einiger Schweiß: Zuvor besorgten sie einen großen Anhänger und bauten ihn aus, entfernten einen Teil der Hecke auf dem Grundstück, bauten eine Mauer mit Sitzpodest, stellten mediterrane Pflanzen auf – mittig einen Olivenbaum – , füllten Anträge aus und warteten auf Genehmigungen.

Geschäft belebt Nachbarschaft

Weil sich der ursprüngliche Plan, den Parkplatz direkt am Siegufer zu nutzen, durch amtliche Vorgaben kompliziert gestaltete, griff Plan B – direkt gegenüber am Haus. Trotz des Betriebs bis in die späten Abendstunden gebe es mit den Nachbarn keine Probleme, versichern Müller und Carmona:

Die freuten sich. Das Gebäude, in dem die Meisterschule untergebracht ist, gehört gar dem jungen Friseurmeister. Der obere Teil ist ein Internat für die Gesellen, die aus ganz Deutschland kommen, um in Siegburg die höchsten Handwerksweihen zu erlangen.

Kreatives Eis-Angebot

Müller, der Kreative, gestaltete das kleine Straßencafé direkt an der Schranke, sein Partner Carmona – in der Meisterschule verantwortlich für die Verwaltung – bringt Gastro-Erfahrung mit und ein Händchen für Finanzen: Er hat auch Hotelfachmann und Bankkaufmann gelernt. Das Eis kommt aus einer Siegburger Manufaktur („das Beste der Stadt“), Sorten wie Erdbeere-Basilikum oder Milchreis-Mango haben die beiden mit kreiert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ebenso die Eisbecher und die Cocktails, inspiriert von vielen Reisen. Aus Japan stammt beispielsweise das heiße Eisen für die Bubble-Waffeln.

Um 13 Uhr geht die Klappe hoch, jeden Tag. Die Jung-Unternehmer stemmen den Betrieb derzeit noch allein, suchen aber nach Aushilfen. Sie können schon jetzt versprechen, dass sich niemand langweilen wird: Das Eisquartier mit den knapp 40 Plätzen öffnet nur bei schönem Wetter. Und dann brummt’s.

KStA abonnieren