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Ausbau B 56Mittige Busspur soll gegen Staus zwischen Siegburg und Lohmar helfen

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Die B 56 soll von der Einmündung Franzhäuschenstraße bis zum Stallberg eine Sonderbusspur in der Mitte erhalten und einen vier Meter breiten Fahrradweg.

Siegburg/Lohmar – Etwa 23.000 Kraftfahrzeuge fahren täglich über die Bundesstraße 56, oft genug stehen sie allerdings im Stau, ruckeln quälend langsam Stopp-and-Go. Autos, Lastwagen, Busse. Der neuralgische Abschnitt zwischen Siegburg-Stallberg und Lohmar-Franzhäuschen soll ausgebaut werden. Kostenpunkt: rund 3,6 Millionen Euro. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Ist das teure Projekt überhaupt umsetzbar?

Die Realisierungschancen stünden gar nicht schlecht, sagte der Planer vom Büro Osterhammel, der die Machbarkeitsstudie im Ausschuss für Bauen und Verkehr vorstellte. Derzeit gebe es Fördergelder, allein rund 1,3 Milliarden Euro für den Radwegbau. Auch der mit einer Leitplanke abgetrennte Fuß- und Fahrradweg entlang der Bundesstraße ist in die Planung einbezogen. Eine neue Verbindung entlang der 56 soll künftig vier Meter breit sein, genug Platz für den Begegnungsverkehr. Kostenanteil: etwa 1,1 Millionen Euro.

Experten rechnen mit mehr Radfahrern und einem rapide wachsenden Anteil von stromunterstützten Pedelecs, die das Pendeln zur Arbeit auch aus den Orten im Bergischen komfortabler machen.

Profitiert auch der Busverkehr?

Vier Linien nutzen diesen Abschnitt, fahren derzeit oft genug Verspätungen ein in der Rush Hour morgens und nachmittags; der Schnellbus zwischen Much und Siegburg verdient hier seinen Namen nicht. Die Lösung ist eine zwei Kilometer lange Busspur, seitlich oder in der Mitte. Kosten: zwischen 2,25 und 2,48 Millionen Euro.

Der Ausschuss sprach sich für die teurere mittige Variante aus. Die braucht zwar einen halben Meter mehr Platz, ist dafür aber flexibel nutzbar: morgens in Richtung Siegburg/Autobahn 565 und nachmittags in Richtung Franzhäuschen/Seelscheid.

Ist an dieser Stelle genug Platz für einen Ausbau?

Die Straße allein wird mit der 3,50-Meter-Busspur in der Mitte 12,50 Meter breit, 2,10 Meter breiter als heute, dazu kommt der Radweg. Auf der Nordseite (Stadtwald Lohmar) müssten dafür Bäume gefällt, Hanglagen abgetragen und Gräben aufgefüllt werden. Das betrifft etwa 1,5 Hektar Fläche.

Wann kann es losgehen?

Die Planung wird sich sicher noch einige Jahre hinziehen. Zuständig ist der Landesbetrieb Straßenbau. Die Stadt begleitet das Projekt nicht nur, sie schloss mit dem Rhein-Sieg-Kreis eine Verwaltungsvereinbarung und beauftragte das Planungsbüro mit der Machbarkeitsstudie. Diese enthält auch Vorschläge für die Verkehrsführung an der Einmündung Franzhäuschenstraße mit einer Abbiegespur für die Linie 577 sowie Ampeln, damit die Busse die Autospuren kreuzen können, um die Haltestellen anzufahren.

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Die Studie soll Grundlage sein für die Detailplanung und Umsetzung. Involviert ist unter anderem die Untere Landschaftsbehörde, der Stadtwald ist Landschaftsschutzgebiet.

Was sagt die Politik?

Einstimmig sprachen sich die Fraktionen für die mittige Busspur aus; der Radweg solle zuerst gebaut, asphaltiert und nicht durch den Wald geführt werden, eine Beleuchtung und einen Blendschutz erhalten, erläuterte Fraktionschef Horst Becker den Grünen-Antrag, der ebenfalls ohne Gegenstimme blieb. Eine Sicherheitsmaßnahme, da die Radler im Dunklen geblendet von den Auto-Leuchten den Weg nicht mehr erkennen könnten. Man hoffe auf eine rasche Realisierung, so Frank Trimborn (CDU) , nach Corona gebe es wieder „irre Staus“.

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