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Bei BauarbeitenGerberei-Becken in Siegburg aus dem 19. Jahrhundert gefunden

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Bei den Bauarbeiten zum Boardinghaus wurden sechs kreisförmige Einfassungen entdeckt.

Bei den Bauarbeiten zum Boardinghaus wurden sechs kreisförmige Einfassungen entdeckt.

  • Bei Bauarbeiten in der Siegburger Innenstadt sind sechs kreisförmige Einfassungen entdeckt worden.
  • Diese stammen vermutlich von einer Gerberei aus dem 19. Jahrhundert.
  • Die Brüder Kranz sind als Bauherren Auftraggeber für archäologische Untersuchungen.

Siegburg – Wer im Zentrum der Kreisstadt bauen will, ist vor Überraschungen aus rund 1000 Jahren Stadtgeschichte nie sicher: Denn die gesamte Innenstadt ist als Bodendenkmal ausgewiesen. Wenig verwundert daher, dass jetzt auf einer Baustelle neben dem Haus auf der Arken, Siegburgs ältestem erhaltenen Fachwerkbau, hochinteressante Mauerreste auftauchten.

Mitarbeiter einer archäologische Fachfirma untersuchen derzeit in der sengenden Hitze sechs kreisförmige Einfassungen, die möglicherweise auf einen Brunnen und die Becken einer Gerberei oder einer Färberei hinweisen. Dabei stimmen sie sich mit dem Landschaftsverband Rheinland ab.

Gerbereien waren wichtiger Wirtschaftszweig

Unklar ist derzeit noch, wie alt die Bauwerke sind. „Nicht viel älter als aus dem 19. Jahrhundert“ lautet dazu die Einschätzung von Susanne Jenter, die beim LVR-Amt für Bodendenkmalpflege die Fachaufsicht für Firmengrabungen hat. Mit wirklich wertvollen Funden sei an der Stelle nicht zu rechnen.

Plausibel ist der bisherige Erklärungsansatz jedenfalls. Tuchfärberei war früher in Siegburg ein wichtiger Wirtschaftszweig, und in der „Lohmühle“ am nahe gelegenen Mühlengraben wurde die Rinde von Eichen und Fichten gemahlen, um sie in der Gerberei zu nutzen.

Kranz-Brüder sind Auftraggeber

Das schilderte die damalige Stadtarchivarin Dr. Andrea Korte-Böger 2007 in einer Ausgabe der Siegburger Blätter zum Mühlengraben. Die Gebäude rund um das Haus auf der Arken wurden jetzt abgerissen, weil die Hoteliers Bernd und Rüdiger Kranz auf der Mühlenstraße und an der Mahlgasse ein Boardinghaus neben das 1517 erstmals erwähnte Fachwerkhaus bauen.

Sie sind auch die Auftraggeber für die archäologischen Untersuchungen. Die Planung für das Boardinghaus sieht vor, einen kleinen Rundweg freizuhalten, so dass das historische Gebäude von allen Seiten betrachtet werden kann. In dem L-förmigen Gebäude wird Platz für 14 Apartments mit eigener Küche von 33 bis 55 Quadratmetern Größe und 25 Hotelzimmer von 25 Quadratmetern Fläche sein.

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