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Besondere RettungsaktionEnte saß im Siegburger Bahnhof fest

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Auf die Anzeigetafel verirrt hatte sich die Ente. Wo Abfahrt draufsteht, fiel ihr der Abflug schwer.

Auf die Anzeigetafel verirrt hatte sich die Ente. Wo Abfahrt draufsteht, fiel ihr der Abflug schwer.

Siegburg – Tiernot hieß das Einsatzstichwort für die Feuerwehrmänner der Wache am Neuenhof. Eine verletzte Ente sollte sich hinter einer Anzeigetafel verfangen haben, konnte sich selbst aber nicht mehr aus dieser Situation befreien.Das Tier war – wie genau das passieren konnte, ist unklar – in das Bahnhofsgebäude gelangt und fand keinen Weg mehr hinaus.

Mehrfach flog es auf, landete aber mit Getöse gegen die Scheibe an der Seite zu Gleis 1. Dann stürzte sie hinter die Anzeigetafel über den Treppen, die runter zur Stadtbahnhaltestelle führen. Mühsam rappelte sich die Ente wieder hoch, ruhte sich auf den Spitzen, die sie davon eigentlich abhalten sollen, aus. Beamte der Bundespolizei waren inzwischen auf das Tier aufmerksam geworden.Da sie nicht an den verletzten Vogel herankamen, riefen sie die Feuerwehr zur Hilfe, die auf solche Situationen eingestellt ist.

Müde von Fluchtversuchen

Eine Bundespolizistin beobachtete, was die Verletzte so trieb, ihr Kollege stand als Einweiser vor dem Bahnhof. Kurz vor Eintreffen der Einsatzkräfte setzte die Ente zu einem Fluchtversuch an, flog durch die ganze Halle, prallte aber gegen eine der großen Scheiben zum Europaplatz hin. Sie konnte sich fangen, kehrte zurück, nur um erneut an der Glasscheibe zu scheitern. Erschöpft landete sie schließlich auf der Treppe.

Behutsam näherte sich die Beamtin dem aufgeregten Tier. Es wollte gerade wieder flüchten, da konnte sie es mit einem beherzten Griff packen. Vorsichtig hielt sie es fest und brachte es dann nach draußen zum Feuerwehrfahrzeug, das in diesem Augenblick eingetroffen war. Ein Feuerwehrmann hatte schon eine Transportkiste bereit gemacht.

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Das Tierheim in Troisdorf winkte ab, es nimmt keine verletzten Tiere auf. Bei den Recherchen ergab sich, dass eine Vogelauffangstation in Eitorf in solchen Fällen einspringt. Bevor der Transport dorthin geklärt war, kam der Vogel mit zur Wache. Die Tierretterin begab sich zu ihrer Wache, um sich erst einmal zu reinigen, nachdem sie sich vorsorglich bereits desinfiziert hatte.

Ihr gleichermaßen beherztes wie behutsames Eingreifen hat das Leiden des Tieres im Bahnhof erheblich verkürzt. Um nur ganz sicher zu gehen: Das ist keine Ente.

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