Besuch am Siegburger BerufskollegLandtagspräsident stellt sich den Fragen der Schüler

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Schulleiterin Daniela Steffens (2. v. l.) konnte Landtagspräsident André Kuper (2. v. r.) als „Botschafter der Demokratie“ im Siegburger Berufskolleg begrüßen. Begleitet wurde er von Landrat Sebastian Schuster und der Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer.

Schulleiterin Daniela Steffens (2. v. l.) konnte Landtagspräsident André Kuper (2. v. r.) als „Botschafter der Demokratie“ im Siegburger Berufskolleg begrüßen. Begleitet wurde er von Landrat Sebastian Schuster und der Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer.

Siegburg – Rund 30 000 Schülerinnen und Schüler besuchen jährlich den nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf, um sich über die Arbeit des Parlaments zu informieren. Das seien zu wenige, finden Landtagspräsident André Kuper (CDU) und seine drei Stellvertreter Carina Gödecke (SPD), Angela Freimuth (FDP) und Oliver Keymis (Grüne), zumal in Zeiten, in denen die parlamentarische Demokratie längst nicht mehr unangefochten sei.

„Jugendliche brauchen mehr Demokratie-Kontakte“, ist Kuper überzeugt. Bis zu 80 000 Besuche von Jugendlichen strebt das Landtagspräsidium deshalb an. Kontakte sucht das Präsidium des Parlaments auch in den Städten und Gemeinden mit der Aktion „Der Landtag besucht eure Schule“, für die Kuper in Begleitung von Landrat Sebastian Schuster und der Troisdorfer Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer (CDU) am Montag in das Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises nach Siegburg kam.

Schüler der 11. und 12. Klasse stellten Fragen

Dort stellte sich der Landtagspräsident den Fragen von Schülern der 11. und 12. Klassen von Höherer Handelsschule und Gymnasium, zum Beispiel: Finden Sie, dass der jetzt beschlossene Ausstieg aus der Braunkohleverstromung schnell genug erfolgt? Welche Folgen hat der Brexit für Nordrhein-Westfalen? Sind Sie für ein allgemeines Tempolimit? Und warum gibt es bundesweit keine einheitliche Bildungspolitik?

Die Bandbreite der Fragen, die die Schüler im Unterricht vorbereitet hatten, war ausgesprochen groß. Mit seinen persönlichen politischen Meinungen zu den angesprochenen Themen war der Landtagspräsident allerdings mehr als zurückhaltend. „Ich bin hier als Botschafter der Demokratie und als Vertreter des ganzen Parlaments“, erläuterte er und beschränkte sich vor allem darauf, den Stand der Diskussionen zu referieren.

Landtagspräsident bittet Schüler an der Europawahl teilzunehmen

Konkreter wurde der CDU-Politiker als überzeugter Werber für politisches Engagement in der Demokratie. „Wir brauchen junge Leute, die sich in den kommenden Jahren für die Demokratie einsetzen, die mitmachen, mitgestalten und mitstreiten“, appellierte er an die Schüler und empfahl ihnen ein Engagement in den Nachwuchs-Organisationen der demokratischen Parteien.

„Das geht auch, ohne dass man da sofort etwas unterschreiben muss“, sagte Kuper. „Gehen Sie einfach mal hin und schauen sich an, was dort gemacht wird.“ Eindringlich bat der Landtagspräsident die Schüler des Kollegs, an den Europawahlen im Mai teilzunehmen und dabei einer demokratischen Partei ihre Stimme zu geben.

Am Schluss des Besuchs in Siegburg wurde Kuper dann doch noch persönlich: Nach dem Ende des offiziellen Teils stand er in einer Ecke des Raumes bereit, um die Rolle des Präsidenten abzulegen und im Gespräch unter vier Augen weitere Fragen zu beantworten. Etwa die, was ihm an seiner Partei, der CDU, nicht gefällt.

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