Drogen auf Spielplatz verkauftAmtsgericht Siegburg verurteilt Dealer zu Haftstrafe

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Ein Saal im Siegburger Amtsgericht

Siegburg/Sankt Augustin – Ein Doppelleben führte ein Maschinenführer: Er ging regelmäßig zur Arbeit, ist jung verheiratet. Doch brauchte er mehr Geld für seinen Drogenkonsum, handelte in seiner Freizeit mit Betäubungsmitteln. Das brachte ihn zunächst in Untersuchungshaft und nun vor Gericht.

Haschisch, Marihuana und Kokain entdeckten die Fahnder, die den 30-Jährigen auf einem Spielplatz beim Dealen erwischten, in dessen Hosentaschen und bei ihm daheim. Für die Justiz ist er kein Unbekannter, er saß bereits eine Jugendstrafe ab, begab sich in Therapie, dann der Rückfall.

Schwester lieh Angeklagtem 9000 Euro

Der Angeklagte legte ein Geständnis ab und leistete auch Abbitte bei seiner Schwester, die als Zeugin geladen war. Sie hatte ihm für Anschaffungen ihr Erspartes geliehen, 9000 Euro, die die Ermittler erstmal als potenziellen Gewinn aus dem Drogenverkauf einkassierten. Da Richter Ulrich Wilbrand die Zeugin als glaubwürdig einstufte, wird die Arzthelferin ihr Geld zurückbekommen.

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Ihr Bruder akzeptierte das Urteil von eineinhalb Jahren Haft, das ihn allerdings in Freiheit belässt: auf Bewährung. Dem 30-Jährigen wird ein Bewährungshelfer zur Seite gestellt, außerdem muss er ein Jahr lang alle zwei Monate ein Drogenscreening auf seine Kosten absolvieren und die Ergebnisse dem Gericht vorlegen.

Das werde sicher einigen Druck ausüben, nicht mehr straffällig zu werden, wie auch seine ältere Schwester, meinte der Richter: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

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