Abo

Goldberg-Areal in SiegburgViel Einzelhandel und 70 Wohnungen für die alte Premiumlage

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Großzügiger Innenhof: So sieht das Kaiser-Carré auf einer Freihand-Skizze des Kölner Architekten Wilhelm Schulte aus. 

Siegburg – „Kaiserstraße, Siegburgs Flaniermeile“, wie blanker Hohn liest sich die Zeile auf einem Werbebanner an der Kaiserstraße – zumindest auf Höhe der seit rund zehn Jahren trostlos leerstehenden Geschäftslokale am so genannten Goldberg-Areal. Doch das soll sich bald ändern: Die alten Gebäude, vor allem der eingeschossige Bau, in dem früher ein Ihr-Platz-Drogeriemarkt untergebracht war, soll einem „Kaiser-Carré“ weichen.

Die Investoren, die Kölner Pareto GmbH und die Siebers Partner GmbH & Co KG aus Kempen, verbreiteten jetzt erste Details der Planung: Auf der rund 2.250 Quadratmeter großen Fläche in der Fußgängerzone werden rund 4.500 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und rund 70 Wohnungen geschaffen. Zu sehen ist auch eine erste Skizze des Kölner Büros „schultearchitekten“. Sie zeigt eine vage u-förmige Anlage mit großzügigem Innenhof, die sich zwischen Kaiser- und Theodor-Heuss-Straße in Richtung Cecilienstraße erstreckt. Die beiden Flügel steigen terrassenartig in der Höhe an, bis sie das Niveau des Kaufhofdachs erreichen.

Fertigstellung bis Ende 2022

Hervorgehoben wird allerdings, dass die Pläne „in Absprache mit der Stadt Siegburg“ noch konkretisiert werden und ein Vorhaben- und Erschließungsplan erstellt wird. Sobald dieser abgestimmt sei, könne man mit dem Bau beginnen. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant. In der Nachbarschaft freut man sich über die Aussichten. „Das ist sensationell und gut für uns alle“, sagt etwa Konditor Dirk Neuenhöfer, der an der Kaiserstraße das Café Bonjour betreibt und unter dem Anblick der gegenüberliegenden Gammelfassaden leidet. Er sei froh, dass man sich trotz der Lage überhaupt habe halten können. Selbst Abrissarbeiten sieht er gelassen entgegen, da diese sogar interessierte Gäste anlocken könnten. „Gefeiert wird aber erst, wenn die Bagger anrollen“, betont Ehefrau Sonja Neuenhöfer.

Alles zum Thema Cafes

„Für die obere Kaiserstraße ist das eine Bereicherung und sehr, sehr wichtig“, sagt Sissis Vassiliadis, Vorsitzender des Siegburger Verkehrsvereins, der unter anderem das „Absolut Designhaus“ an der Kaiserstraße betreibt. „Wirklich gut“ gefalle ihm das offene Prinzip des Entwurfs mit dem Innenhof. Er hofft, dass man bald an Zeiten anknüpfen könne, in denen die obere Kaiserstraße mit vielen inhabergeführten Geschäften eine „Premiumlage“ in der Kreisstadt gewesen sei.

Joachim Kliesen von der Werbeagentur „Absolut-Office“ gefällt der „mediterrane Charakter“ der Skizze. Den Namen Kaiser-Carré hätten seine Agentur und der Verkehrsverein bereits 2014 ins Spiel gebracht. Damals war noch von dem Grundstückseigentümer Peek & Cloppenburg als Ankermieter die Rede, in einem Gebäude mit großen Glasfassaden, das nach den Vorstellungen des Verkehrsvereins die Ecke Kaiserstraße/Cecilienstraße abrundet. Als das Textilunternehmen sich von dem Grundstück trennte, kamen die neuen Investoren zum Zug.

KStA abonnieren