Hassrede und FlashmobsHier lernen junge Menschen, die Gesellschaft mitzugestalten

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In der „Angekommen“-Reihe im Mai 2018, dem Vorläufer der diesjährigen Aktion, begrüßten Tänzer Reisende im ICE-Bahnhof.

In der „Angekommen“-Reihe im Mai 2018, dem Vorläufer der diesjährigen Aktion, begrüßten Tänzer Reisende im ICE-Bahnhof.

Siegburg – Himmel auf Erden, das ist wohl ein jahrhundertealter Menschheitstraum. Es ist aber auch der Titel des neuen soziokulturellen Projekts der Stadt Siegburg. Das Brachland-Ensemble bietet dafür im Juni drei kostenlose Basis-Workshops an, die Beiträge leisten sollen zum aktiven Umgestalten der Gesellschaft in Siegburg.

Es geht um nichts Geringeres als die Frage: Wie wollen wir leben? Unter der künstlerischen Leitung des Brachland Ensembles sollen vor allem Jugendliche zu Wort kommen. Es ist ein international vernetztes Team von Theatermacherinnen und Theatermachern, mit Maria Isabel Hagen, Gunnar Seidel und Dominik Breuer an der Spitze. Sie wollen jungen Menschen zeigen, wie sie sich konstruktiv in gesellschaftliche Debatten einmischen können, mit Techniken genau so wie mit Wissen.

Veränderungen anschieben

Wie wird ein Flashmob organisiert, wie ein Hate Speech gekontert? Wie kann man den städtischen Raum zur gemeinsamen Umgestaltung nutzen? Diese Fragen wird das Ensemble angehen. Bei einem Besuch in der Stadt haben sie Jugendliche kennengelernt und waren begeistert von ihrer Energie. Es entstand die Idee, dieses Potenzial zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Fachbereich Theater und Kulturprojekte der Stadtbetriebe Siegburg ging es an die konkrete Umsetzung.

Am 7. oder 8. Juni, je nach Wunsch der Teilnehmer, geht es los mit „Revolution Now! Die hohe Kunst der Weltveränderung“. Schauspieler und Regisseur Dominik Breuer berichtet von den kreativsten Protestaktionen der Geschichte, zeigt warum es wirkungsvoller sein kann, einen Sog zu erzeugen als Druck auszuüben, macht Übungen für Stimme und Körper und vermittelt Taktiken für den Dialog am Tisch und auf der Straße.

Botschaften setzen

Am 12. oder 19. Juni heißt es „Creative Spaces – Künstlerische Irritationen im öffentlichen Raum“. Designerin Simone Dreger sowie Schauspieler und Regisseur Gunnar Seidel zeigen die Möglichkeiten, mit künstlerischen Eingriffen im öffentlichen Raum, seien es Graffiti, Plakate oder herumliegender Müll,eigene Botschaften zu setzen und sie zu dokumentieren. Das wird in der Kreisstadt sichtbar werden.

Am 25. oder 26. Juni schließlich gibt es den Workshop „My Body Says No! Protestformen des eigenen Körpers“. Sitzstreiks, Blockaden, stumme Märsche, Körperbemalung oder Konsumverweigerung– Maria Isabel Hagen leitet den Workshop, der sich in Übungen mit den Möglichkeiten des eigenen Körpers beschäftigt, gesellschaftliche Zeichen zu setzen. Alle Workshops dauern von 16 bis 20 Uhr, Treffpunkt ist jeweils am Stadtmuseum Siegburg.

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