Kommentar zum Kaiser-Carré in SiegburgDie Belebung kommt mit den Kunden

Lesezeit 2 Minuten
Dem Bau des Kaiser-Carrés mit 70 Mietwohnungen und 4000 Quadratmetern Gewerbefläche auf zwei Geschossen steht nichts mehr im Wege.

Dem Bau des Kaiser-Carrés mit 70 Mietwohnungen und 4000 Quadratmetern Gewerbefläche auf zwei Geschossen steht nichts mehr im Wege.

Siegburg – Eine Flaniermeile zu werden, das ist immer noch der Anspruch an die Entwicklung der Kaiserstraße, auch in ihrem oberen Verlauf zwischen Cecilien- und Johannesstraße. Mit der bevorstehenden Ansiedlung der AOK mag diese Vorstellung zwar etwas getrübt sein, denn nichts gegen die Krankenkasse: Eine lange Schaufensterfront mit nach Saison wechselnden Modeartikeln, die sich viele Siegburger wohl gewünscht hätten, wird man da nicht erwarten dürfen. Aber der Schritt ist ein Bekenntnis eines wichtigen Dienstleisters zu einem zentralen Standort, und die AOK wird ohne Zweifel auch Laufpublikum in die Stadt bringen.

Die Pläne passen in die Zeit: Mit jedem Klick auf den Seiten der Internethändler Amazon, Zalando und Co geht potenzielles Geschäft für den lokalen Handel verloren, irgendwann ist dann der Weg in teure Immobilien versperrt. Das gilt vor allem für inhabergeführte Geschäft, die die Mieten irgendwann nicht mehr aufbringen können.

Nachbarschaft leidet unter der hässlichen Häuserzeile

Auch ein Discounter statt eines Supermarkts mit hochwertigem Innenstadtsortiment bleibt wohl hinter den Erwartungen zurück, doch der Fortschritt auf dem sogenannten Goldberg-Areal ist eine gute Nachricht. Denn die ganze Nachbarschaft leidet unter der hässlichen, leerstehenden Häuserzeile, die die Ecke seit fast zehn Jahren verschandelt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zudem: Knapp die Hälfte der Ladenlokale ist noch nicht vermarktet, so dass sich vielleicht doch noch etwas Richtung Einzelhandel tut. Ob und wie schnell die Kaiserstraße doch endlich wieder zur Flaniermeile werden kann, hängt aber nicht von einem einzelnen Bauvorhaben ab, mag es auch noch so groß sein. Sondern von jedem einzelnen Euro, den Kundinnen und Kunden nicht im Internet, sondern in der Stadt ausgeben.

KStA abonnieren