Rhein-Sieg-ForumGroße Eröffnungsfeier fällt aus – Führungen für Besucher

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Das neue Foyer des Rhein-Sieg-Forums

Sieburg – Der 6. März war für die Eröffnung des Rhein-Sieg-Forums ins Auge gefasst, dann der 9. Mai, jetzt wird es der 19. Juni. Doch ein rauschendes Fest wird es nicht geben, auch wenn die Corona-Regeln zunehmend gelockert werden. Auf eine Feier in kleinem Kreis mit geladenen Gästen am Samstag,19. Juni, folgen am Sonntag, 20. Juni, Führungen für weitere Besucher.

Die werden erleben, wie nach dem Entwurf des Architekturbüros HPP Alt- und Erweiterungsbau zu einer Einheit verschmolzen wurden. Gästen von außerhalb, die die Vorgeschichte nicht kennen, dürfte kaum auffallen, dass die alte Halle bereits eingeweiht wurde.

Kleiner Saal kann zum erweiterten Foyer werden

Ein völlig anderer Eindruck als zuvor entsteht kurz hinter dem Eingang, wo eine elegant geschwungene Empfangstheke die Besucher begrüßt. Zur Pressebesichtigung am Montag wurde noch am Bodenbelag im kleinen Saal gearbeitet. Er kann für Veranstaltungen mit bis zu 370 Gästen genutzt werden, aber, wenn eine Trennwand geöffnet wird, auch als erweitertes Foyer dienen.

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Auf diesem Saal ruht die neue Konferenzetage, ohne Säulen, wie Architekt Antonino Vultaggio erläutert. Statisch sei das nicht einfach zu lösen gewesen.

Die Transparenz zwischen Innen und Außen sei wichtig bei der Planung gewesen: „Die Stadt wird zur Bühne und die Bühne zur Stadt.“ Viele Fenster geben den Blick auf die die markante, typische 50er-Jahre-Architektur des denkmalgeschützten Gymnasiums Alleestraße frei.

Forumsdirektor Frank Baake ergänzt, ein Besuch solle von Beginn an zum Kulturerlebnis werden, auch durch die Architektur.

Kunstobjekte setzen Akzente

Ruhig und sachlich wirkt die Innenarchitektur des Rhein-Sieg-Forums, dezent fallen die Akzente ins Auge, die durch Kunstobjekte gesetzt werden: Für die sechs Konferenzräume schuf die Siegburger Keramikkünstlerin Ines Hasenberg keramische Fensterbilder mit abstrakten expressiven Motiven, ein Hinweis auf die Geschichte Siegburgs als Töpferstadt.

Von Regina Heinz stammt eine Wandskulptur aus keramischen Modulen in Weiß-, Blau-, Gold- und Platintönen, die einen Bezug zu Landschaft und Sieg herstellen, von Margareta Hesse die „Fassaden Siegburg I und II“, zwei Lichtinstallationen aus Schmelzgläsern und Silikontrichterformen.

Aus dem abgerissenen Gebäude der Landeszentralbank in Siegburg ist ein Fenster des Glaskünstlers Georg Meistermann (1911 bis 1990) erhalten, das die Kreissparkasse restaurieren ließ. (ah)  

50 Veranstaltungen sind bereits für den Rest des Jahres gebucht: Beethovenfest, Kongresse und Tagungen. Bürgermeister Stefan Rosemann spricht von einem „Haus der Siegburger und ihrer Gäste“, das großen Anklang finden werde. Einiges ist noch zu tun: Die Treppe in den Innenhof zwischen Neu- und Altbau, der für kleinere Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden kann, bekommt eine Verkleidung, in den nächsten Tagen wird das Grün für den Patio angelegt.

Gearbeitet wird am Vorplatz des Forums, der durch zwei Segmente einer kleinen Tribünenanlage gerahmt wird. André Kuchheuser geht davon aus, dass die kalkulierten Kosten von rund elf Millionen Euro eingehalten werden können. Kuchheuser lobte den politischen Mut der Kommunalpolitik, die Millionen für das Forum zu investieren. Es werde sicherlich, wie auch schon der ICE-Bahnhof, ein „Meilenstein der Stadtentwicklung“.

Am Sonntag, 20. Juni, 11 bis 16 Uhr, werden Führungen angeboten.

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