SiegburgStefan Rosemann wird der erste SPD-Bürgermeister der Stadt

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Rosemann Siegburg

er neue Siegburger Bürgermeister Stefan Rosemann (SPD) mit seiner Frau Ulrike und seinem Sohn Paul. 

Siegburg – Stefan Rosemann ist neuer Bürgermeister der Kreisstadt. Das kommt in Siegburg einer Zeitenwende gleich. Erstmals in der Stadtgeschichte ist ein Sozialdemokrat Stadtoberhaupt, und das nach einer Stichwahl mit deutlichem Ausgang. Der SPD-Parteichef konnte 57,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, Ulla Thiel von der CDU kam über 42,5 Prozent nicht hinaus. Thiel holte lediglich einen Wahlkreis, alle anderen gingen an den Sozialdemokraten, der bereits 2014 kandidiert hatte.

„Wir haben eine Wechselstimmung erzeugt, das war schon am 13. September spürbar“, erklärte Rosemann seinen Erfolg. „Man hat mir wohl meine kommunalpolitische Erfahrung abgenommen“, so der 49 Jahre alte Kaldauer, der mit 16 Jahren in die Partei eintrat. 2005/2006 habe er mit der Fraktionsarbeit begonnen. Der studierte Sozialwissenschaftler arbeitet bisher im Kreisjugendamt.

Ulla Thiel vom Ergebnis enttäuscht

Getreu seiner Wahlkampfdevise will er in der Stadtverwaltung für mehr Transparenz und Bürgernähe sorgen. „Die Menschen fühlen sich in Siegburg nicht mehr mitgenommen und nicht mehr gehört“, das habe er in den vergangnen Tagen vielen Gesprächen entnommen. Wichtige Themen seien jetzt die Belastung der Bürger durch die hohe Grundsteuer, die Verkehrssituation und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Im Rathaus wolle er einen neuen politischen Stil einführen. Vor den Aufgaben des Bürgermeisters habe er „ganz schön Respekt“.

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Ulla Thiel zeigte sich enttäuscht. Zwar habe sie ihr Ergebnis aus dem ersten Wahlgang leicht übertreffen können, aber alle anderen hätten sich zusammengeschlossen. „Ich habe mein Bestes gegeben. Aber die Bürger haben entschieden, und das akzeptiere ich.“ Für Rosemann hatten die Grünen, dann auch Linke und FDP Wahlempfehlungen ausgesprochen.

SPD kündigt Verhandlungen mit Grünen und FDP an

Die CDU hatte, wie auch in anderen Kommunen, mit einer Art „Rote-Socken-Kampagne“ und einer Warnung vor einem rot-rot-grünen Bündnis Stimmung gegen die Kontrahenten gemacht. Die SPD kündigte Ende der Woche an, sie werde Koalitionsverhandlungen mit den Grünen und der FDP aufnehmen – die Linke wurde nicht genannt. 

Ulla Thiel (44), die als Co-Dezernentin in der Stadtverwaltung unter anderem für das Ordnungsamt zuständig ist, hatte im ersten Wahlgang 42,2 Prozent der Stimmen erreicht, Rosemann mit 35,2 Prozent sieben Prozentpunkte weniger. Die Wahlbeteiligung, die am 13. September mit 52 Prozent (2014: 55 Prozent) schon gering ausgefallen war, sank zur Stichwahl auf 43,3 Prozent.

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