Siegburger BürgermeisterwahlWer ist die vorgeschlagene Kandidatin Ulla Thiel?

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Ulla Thiel (Mitte) soll Kandidatin von CDU und FDP für die Bürgermeisterwahl werden. Die FDP-Vorsitzende Jennifer Kotula (l.) und CDU-Chefin Anna Diegler-Mai stellten sie vor.

Ulla Thiel (Mitte) soll Kandidatin von CDU und FDP für die Bürgermeisterwahl werden. Die FDP-Vorsitzende Jennifer Kotula (l.) und CDU-Chefin Anna Diegler-Mai stellten sie vor.

Siegburg – CDU und FDP wollen im kommenden Jahr mit einer gemeinsamen Kandidatin in die Wahl eines Bürgermeisters oder einer Bürgermeisterin gehen. Die Partei- und Fraktionsspitzen von Christ- und Freidemokraten haben sich am Mittwoch auf Ulla Thiel als gemeinsamen Personalvorschlag für die Nachfolge von Bürgermeister Franz Huhn verständigt, der nicht wieder zur Wahl antritt.

Die 43 Jahre alte Siegburgerin ist Mitglied der CDU und seit 1995 in der Siegburger Stadtverwaltung tätig. Zurzeit ist sie Leiterin des Bürgermeister-Büros und Co-Dezernentin für Rats- und Ordnungsangelegenheiten. Offiziell zur Bürgermeisterkandidatin gekürt werden soll Thiel am 15. Mai. Dann tagen zeitgleich die Mitgliederversammlungen von CDU und FDP.

Vorschlag vom Amtsinhaber

Der Vorschlag für die Kandidatur des „Siegburger Mädchens durch und durch“ (Thiel über Thiel) kam von Huhn selbst. „Als ich mich im September vergangenen Jahres entschieden habe, nicht noch einmal zu kandidieren, habe ich Gespräche über meine Nachfolge natürlich auch mit meiner engsten Mitarbeiterin geführt“, sagte Huhn am Donnerstag bei einer Pressekonferenz beider Parteien.

Nachdem sowohl die stellvertretende Siegburger CDU-Vorsitzende Susanne Haase Mühlbauer als auch Ratsmitglied Lars Nottelmann aus familiären oder beruflichen Gründen auf eigene Ambitionen verzichteten, habe es innerhalb der Partei große Zustimmung für Thiel gegeben. „Es muss ja auch nicht immer einer von den Partei-Yuppies sein“, kommentierte Huhn. Thiel präsentierte sich bei ihrer Vorstellung am Donnerstag als überzeugte Siegburgerin. „Ich liebe Siegburg, ich fühle mich hier wohl, und ich möchte mich als Bürgermeisterin für meine Stadt einsetzen“, sagte sie.

Vielen Siegburgern dürfte sie weniger durch ihre Arbeit in der Stadtverwaltung als durch ihr Engagement in zahlreichen Vereinen bekannt sein, etwa beim Deutschen Roten Kreuz, bei der DLRG und im Siegburger Turnverein. Im Wahlkampf und als Bürgermeisterin will sie nach eigenen Angaben mit den Themen Finanzen, Umwelt und Kultur punkten.

„Kompetent, tatkräftig, erfahren“

CDU und FDP geben der designierten gemeinsamen Kandidatin reichlich Vorschuss-Lorbeeren. „Ulla Thiel ist eine kompetente, tatkräftige, erfahrene, bürgerfreundliche und sympathische Frau“, wirbt die CDU-Vorsitzende Anna Diegler-Mai für die Parteifreundin. „Sie kann Verwaltung, sie kennt Verwaltung, und sie hat Verwaltung von der Pike auf gelernt. “ CDU-Fraktionschef Jürgen Becker räumt ein, dass auch andere Gründe für Thiel sprächen: „Wir stellen das nicht in den Vordergrund, aber Ulla Thiel ist jung und eine Frau, ich denke, dass auch dass viele Wähler überzeugen wird.“

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Ähnlich lobende Worte finden die Führungskräfte der FDP für Thiel. Partei und Fraktion hätten im Vorfeld „sehr intensiv abgewogen“, ob die Liberalen mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen sollten, räumte die Parteivorsitzende Jennifer Kotula ein. Letztlich hätten die Qualifikationen Thiels überzeugt, zudem stehe die Diplom-Verwaltungsfachwirtin für Themen, die auch den Liberalen wichtig seien.

Allerdings spielte auch die kürzlich von der schwarz-gelben Landtagskoalition beschlossene Abschaffung der Stichwahl eine Rolle. Würden CDU und FDP mit jeweils eigenen Kandidaten antreten, bestünde die Gefahr, „dass sich das bürgerliche Lager gegenseitig Stimmen wegnimmt“, räumt der Fraktionsvorsitzende Jürgen Peter ein.

Mit der Einigung auf eine gemeinsame Bürgermeisterkandidatin sehen CDU und FDP auch gute Perspektiven, ihre Koalition im Stadtrat nach der Kommunalwahl im kommenden Jahr fortsetzen zu können. „Wenn wir bei den Wählern dafür eine Mehrheit bekommen, bin ich sehr zuversichtlich“, sagte Jürgen Peter.

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