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Taucher brechen Einsatz abSuche nach Vermisstem im Rotter See in Troisdorf erfolglos

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Rotter See Vermisster I

Am Sonntag suchten Taucher nach dem vermissten Mann im Rotter See.

Troisdorf – Mit einem Großaufgebot suchten die Troisdorfer Feuerwehr und Kräfte der Wasserrettung am Sonntagabend nach einem Vermissten im Rotter See. Dort war der 35-jährige am Samstagabend das letzte Mal gesehen worden. Ohne Ergebnis wurde die Suche nach Einbruch der Dunkelheit abgebrochen. Nach wie vor ist unklar, ob der Mann tatsächlich in dem See untergegangen ist. Am Montag setzten Polizeitaucher die Suche fort, jedoch erneut erfolglos.

Der Mann hatte sich am Samstagabend mit einer Freundin an dem Badestrand getroffen und war mit ihr auf einem aufblasbaren Plastikschwan auf den See hinaus gepaddelt. Als gegen 22 Uhr ein Unwetter aufzog, versuchten seine Begleiterin und er nach Zeugenangaben, zurück ans Ufer zu gelangen. Während die Frau auf ihrer Luftmatratze schneller war, kam der 35-jährige nicht hinterher und rief kurze Zeit später um Hilfe. Da er dies im Wasser häufiger tue, nahm seine Begleiterin die Rufe nicht ernst. In der Annahme, der Freund sei an anderer Stelle ans Ufer gegangen, habe sie die Wertsachen eingesammelt und sei gegangen.

Begleiterin rief Feuerwehr am Sonntagabend

Als sie am Sonntagmorgen nichts von ihrem Freund gehört hatte, kehrte die Frau zum See zurück. Dort hatte jemand den rosa Plastikschwan an der Sieglarer Uferseite entdeckt und an Land gezogen. Ob es sich dabei tatsächlich um den Schwan des Vermissten handelt, ist unklar. Nachdem sie am Sonntagabend noch immer kein Lebenszeichen erhalten hatte, alarmierte die Frau gegen 18:15 Uhr die Feuerwehr. Die rückte zum letzten bekannten Aufenthaltsort des 35-jährigen aus, dem See.

Unter den Augen mehrerer hundert Badegäste ließen die Einsatzkräfte unter Leitung von Oberbrandrat Lars Gödel ein erstes Boot zu Wasser. Derweil eilten Fahrzeuge der DLRG, des Technischen Hilfswerks und der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes zum Rotter See.

Unterstützung bei der Suche erhielten die Troisdorfer Wehrleute auch von ihren Hennefer Kameraden, die ein Boot mit Sonargerät besitzen. Ein solches ist in der Lage, einen großen Radius unter Wasser abzusuchen und hatte auch zu der schnellen Rettung eines Verunglückten im Eulenberger See in Hennef vor fünf Wochen beigetragen.

Rotter See: Lage beim Einsatz friedlich

Mit insgesamt fünf Booten und zehn Tauchern suchten die Einsatzkräfte vier Stunden lang den Uferbereich sowie den Seegrund ab. Da es keine Anhaltspunkte dafür gab, dass sich der gesuchte 35-jährige womöglich ganz woanders aufhielt, setzten sie die Suche bis nach Einbruch der Dunkelheit fort.

Mithilfe des Sonars war es den Feuerwehrleuten möglich, in dieser Zeit den gesamten Bereich des Sees zu erkunden. Ein Verdachtspunkt in sechs Metern Tiefe wurde gleich zwei Mal untersucht. Laut eines Sprechers sei nahezu ausgeschlossen, dass der Mann in dem See liege. Gegen 22:30 Uhr brachen die rund 100 Einsatzkräfte ihre Bemühungen erfolglos ab.

Die Angehörigen des Vermissten wurden von Notfallseelsorgern betreut. Hinzugerufene Polizisten sperrten zwischenzeitlich den Zugang vom Badestrand zum Wasser ab und postierten sich samt Diensthund am Ufer, nachdem viele Menschen auch während des Einsatzes im Wasser schwammen, grillten oder Ball spielten. Die Lage blieb aber friedlich.

Leichenspürhunde im Laufe der Woche am Rotter See

Am Montagmorgen nahm die Polizei weitere Ermittlungen zum Verbleib des 35-jährigen auf. Den Beamten zufolge war er nicht auf der Arbeit erschienen. Daraufhin setzte die Polizei die Suche fort, zunächst mit einem Polizeihubschrauber, der über dem Rotter See kreiste. Die Beamten fuhren mit einem Sonarboot erneut den See ab, unterstützt wurden sie von fünf Profitauchern aus Wuppertal, beobachtet von den sorgenvollen Blicken der Angehörigen, die am Ufer warteten. Am Nachmittag klettern die Männer jedoch ohne Ergebnis aus dem Wasser.

Die Beamten prüfen nun, ob sich der vermisste Mann nach dem Ausflug an den See doch noch woanders aufgehalten hat. Als letzte Maßnahme wollen die Beamten noch im Laufe der Woche den See mit Leichenspürhunden absuchen, um den Angehörigen Gewissheit zu verschaffen.

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