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Camp SpichFeuerwehreinsatz in Troisdorf – chemisches Pulver ausgetreten

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Nach dem Einsatz: Feuerwehrleute entledigen sich ihrer Anzüge.

Troisdorf – Im Camp Spich ist am frühen Donnerstagabend ein unbekannter chemischer Stoff ausgetreten. Weil unklar war, ob dieser gefährlich ist, fuhren zunächst zahlreiche Feuerwehr-Einheiten zu dem Gewerbepark.

In einem Betrieb an der Camp-Spich-Straße war es um kurz nach 18 Uhr beim Entladen eines Lkw zu einem Produktaustritt gekommen. Ein Gabelstapler hatte ein Paket auf einer Palette beschädigt, woraufhin rotes, Granulat-ähnliches Pulver aus dem Riss rieselte. Die Feuerwehr Troisdorf wurde alarmiert, die Camp-Spich-Straße gesperrt.

Mehr als zwei Dutzend Feuerwehr-Fahrzeuge im Einsatz

Weil unklar war, um welchen Stoff es sich handelte, ließ Einsatzleiter Lars Gödel um 18.47 Uhr weitere Einheiten nachrücken. Rund 30 Feuerwehrfahrzeuge aus Troisdorf, Siegburg, Niederkassel, Eitorf und Bornheim sammelten sich auf einem Parkplatz, unter ihnen Messwagen und Dekontaminations-Einheiten. Ein Notarzt untersuchte die beiden Arbeiter, die mit dem Pulver in Kontakt gekommen waren, sie waren aber unverletzt.

Lucia Wickert, Professorin für molekulare Biomedizin und Fachberaterin der Feuerwehr bei ABC-Lagen, versuchte unterdessen herauszufinden, welches Pulver der Lkw geladen hatte. „Wir haben mehrere Firmen angerufen, die konnten uns aber auch nicht mehr sagen als dass es sich um einen Farbstoff für Kunststoffe handelt. Der ist wahrscheinlich ungefährlich, aber womöglich gesundheitsschädigend. Der Staub kann in die Atemwege gelangen“, sagte sie.

Feuerwehrleute in Schutzanzügen kehren das Pulver zusammen

In Einwegschutzkleidung betraten zwei Feuerwehr-Angehörige die Ladefläche des Sattelschleppers und kehrten das Pulver zusammen. In einem Kunststoffbehälter verpackt soll es zurück an den Absender gehen, da dieser Wickert zufolge am besten wisse, wie es zu entsorgen sei. Die beiden Feuerwehrleute, die mit dem Pulver in Kontakt kamen, wurden von Kameraden ihrer Anzüge entledigt.

Nach rund drei Stunden war der Einsatz beendet, mit rund 80 Kräfte der Feuerwehr, zusätzlich Polizei und Rettungsdienst.

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