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Dreh in Troisdorf„Faking Hitler“ erzählt Geschichte um gefälschte Hitler-Tagebücher

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Die Altenrather Straße ist für die Dreharbeiten zur Serie „Faking Hitler“ gesperrt worden: Am Steuer den silbernen Jaguar sitzt Lars Eidinger, auf dem Beifahrersitz der Schauspieler Hans-Jochen Wagner. 

Troisdorf – „Der silberne Corsa ist der Letzte bei mir“, quäkt es aus dem Handfunkgerät des Streckenpostens, kurz darauf fährt der genannte Kleinwagen vorbei. Die sonst so stark befahrene Altenrather Straße in Troisdorf ist plötzlich wie leer gefegt. Dann biegt ein Jaguar vom Parkplatz am Fliegenberg auf die Straße ein, am Steuer sitzt Lars Eidinger.

Er spielt den Stern-Reporter Gerd Heidemann, der auf die gefälschten Hitler-Tagebücher hereinfiel. Die Ufa-Fiction-Produktion dreht derzeit in Köln und Umgebung die Serie „Faking Hitler“, die diese Geschichte nacherzählt. Auch in der Wahner Heide fand die Filmcrew geeignete Drehorte, um Autofahrten zu filmen. Dazu wurde die Altenrather Straße immer wieder für einige Minuten gesperrt.

Mehrere Miet-Lkw stehen am Montagnachmittag – fast auf den Tag genau 38 Jahre nach der Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher – auf dem Wanderparkplatz. Darin: jede Menge Filmtechnik. Kameraleute justieren die Kamera nach, die an der Fahrerseite des alten Jaguar Sovereign V12 angebracht ist und Eidinger in Szene setzt. Trotz der Hektik ist alles genau durchstrukturiert.

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„Faking Hitler“ erzählt eine seriöse Geschichte

Wieder biegt Eidingers Fahrzeug – Helfer sperren die Straße jeweils am Eisenweg und an der Kreuzung zum Mauspfad – auf die Altenrather Straße ab. Neben ihm sitzt der Schauspieler Hans-Jochen Wagner, auf der Rückbank sitzen zwei Tonleute, ein Begleitfahrzeug fährt hinterher. Wenige Minuten später kehrt der Tross zurück, und die Absperrbaken werden wieder beiseite geräumt.

„Wir drehen hier einige Autoszenen, die Altenrather Straße entspricht dabei genau unseren Vorstellungen. Sie liegt in der Gegend, und man kann sie leicht sperren, ohne dass es zu längeren Staus kommt“, sagt Philipp Graf, Pressesprecher der Produktionsfirma. Im Gegensatz zur Satire „Schtonk!“, die die Geschehnisse rund um die gefälschten Tagebücher (siehe „Die Fälschung“) 1992 ins Absurde verdrehte, erzähle „Faking Hitler“ eine seriöse Geschichte. „Die komische Seite entsteht dadurch, dass sich das in der Realität abgespielt hat“, erläutert Graf.

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Die historische Serie greift laut Ufa zudem aktuelle Themen wie Fake News, die Verharmlosung des Nationalsozialismus sowie die Verführbarkeit von Menschen auf. Neben Lars Eidinger ist Moritz Bleibtreu zu sehen, der den Kunstfälscher Konrad Kujau spielt. Sinje Irslinger spielt Elisabeth Stölz, die Jungredakteurin des Stern. Sie wird von dem Nazi-Jäger Leo Gold (Daniel Donskoy) erpresst, denn ihr Vater (Ulrich Tukur) hat eine Vergangenheit im NS-Regime. Zusammen wollen sie die Veröffentlichung der Tagebücher verhindern.

Zu sehen ist die Serie voraussichtlich ab dem Jahresende auf TV Now, dem Streaming-Angebot von RTL.

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