Im 007-FieberTroisdorfer Fan brachte zur Filmpremiere Bond-Autos mit

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Der James Bond Club Deutschland hatte zur Premiere zwei Autos aus den Filmen nach Troisdorf mitgebracht.

Troisdorf – Sein Name ist Willenberg – Christian Willenberg, und in ein paar Stunden wird er wissen, was es mit der geheimnisvollen Maske im neuen James-Bond-Film auf sich hat: Immer wieder ist sie in den Trailern zu „Keine Zeit zu sterben“ zu sehen, am Donnerstagabend zur Deutschland-Premiere wird das Geheimnis gelüftet.

Eine Replik hat der 35-jährige 007-Fan schon zu Hause stehen. In Originalgröße und limitierter Auflage, ergänzt sie Willenbergs reichen Fundus an Fan-Artikeln, die Nachbildung einer Walther PPK, ein großes Modell des berühmten Aston Martin DB5 oder den Porzellanhund Jack, der in „Skyfall“ den Sprengstoffanschlag auf die Geheimdienstzentrale übersteht. Willenberg ist nicht einfach nur Fan, sondern Mitglied und Social-Media-Manager des „James-Bond-Clubs Deutschland“.

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Das Warten hat ein Ende: James-Bond-Fan Christian Willenberg sieht dem letzten Einsatz von Daniel Craig entgegen. 

Für Donnerstagabend hatte er sich etwas Besonderes einfallen lassen: Gegen 18.15 Uhr fuhren vor dem Troisdorfer Cineplex, Am Bürgerhaus 15, Clubfreunde mit zwei James-Bond-Autos vor, wie sie in „Golden Eye“ und „In tödlicher Mission“ über die Leinwand rasten: ein BMW Z3, den die bayerischen Autobauer 1995 in einer Sonderedition auf den Markt brachten, und ein knallroter Lotus Esprit wie im Film von 1981.

Am Beginn von Willenbergs Fan-Dasein stand „Der Morgen stirbt nie“ mit Pierce Brosnan, bis heute sein liebster Bond-Film: „Den habe ich mit zwölf oder 13 Jahren auf die heimliche Tour im Fernsehen geschaut, so wie das Kinder eben machen“, erinnert er sich. Der Agent mit der Lizenz zum Töten faszinierte ihn von Anfang an. „Stirb an einem anderen Tag“ sah er dann schon auf der großen Kinoleinwand.

Daniel Craig als James Bond zu Beginn skeptisch gesehen

Gespannt aber anfangs auch skeptisch verfolgte er die Entwicklung von Daniel Craig, eines ganz anderen, kleineren und blonden Typen. „Dann wurde Casino Royale richtig, richtig gut.“ Willenberg selbst ist beruflich nicht in geheimer Mission unterwegs, sondern arbeitet in zwei Heimen in Siegburg und Troisdorf als Altentherapeut.

Ein Onkel schenkte ihm drei Bond-Romane von Ian Fleming: „Die Bücher sind eher ruhig, die Filme auf Action ausgelegt. Ich fand aber beides schön.“

Wie viele Bond-Fans hat auch Willenberg ein Ranking: Sein Favorit in der Rolle blieb Brosnan, der besonders gentlemanlike agierte. Sein Lieblingsauto war zunächst der Aston Martin Vanquish, der unsichtbar werden konnte, dann aber doch der klassische Aston Martin DB5, den Sean Connery schon in Goldfinger (1964) steuerte, und der im aktuellen Bond wieder zu Ehren kommt.

007-Fan: Blofeld ist der Lieblingsbösewicht

Lieblingsbösewicht ist ganz klar Blofeld „mit der weißen Katze auf dem Schoß“, der immer wieder entkommen kann. „Nur ein Lieblings-Bond-Girl habe ich nie wirklich gehabt, auch wenn Halle Berry ganz toll war.“

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Der Lotus Esprit spielte im Bond-Film von 1981 eine Rolle.

„Over the topp“, ziemlich übertourt, ging es der Nachfolger von Sean Connery an: „Roger Moore fliegt ins Weltall und taucht unter Wasser“, so Willenberg. Die ersten Filme mit Connery seien dagegen noch reine Agentenfilme gewesen, der Actionanteil habe sich dann immer weiter gesteigert.

Wenn man Sean Connery in den 60er Jahren sehe, könne man heute schon schmunzeln, ein Klaps auf den Po einer Frau sei aber heute nicht mehr okay. Bond selbst habe sich vielleicht nicht so sehr verändert, seine Umwelt schon. Schon in „Golden Eye“ habe ihm seine Chefin M gesagt: „Sie sind ein sexistischer Dinosaurier.“

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Der Club gibt eine eigene Zeitschrift namens „Gunbarrel“ (Pistolenlauf) heraus und hält den Kontakt zur Filmwelt: Willenberg lernte bei Veranstaltungen in den vergangenen fünf Jahren rund 100 Darsteller und Darstellerinnen kennen, darunter George Lazenby, den James Bond aus „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ von 1969, Toby Stephens, Olga Kurylenko, Maryam D'Abo oder Andrew Scott. Für die karge Corona-Zeit entwickelte er mit anderen Clubmitgliedern ein „Quizfieber“ auf Youtube.

Derzeit schauen er und seine Freunde sich ständig die neuen Trailer an und tauschen sich darüber aus. „Die unterscheiden sich nur in Nuancen, aber jeder sieht etwas anderes Neues, das macht richtig Spaß.“ Zu viel wolle er aber vorab nicht sehen. Ein bisschen traurig sei er schon, wenn Craig aufhört. „Der Nachfolger wird es schwer haben.“

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