Investieren, um zu sparenStadt Troisdorf unterstützt Bauherren bei Dachbegrünung

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Die Stadthalle in Troisdorf

  • Mit bis zu 2000 Euro unterstützt in Zukunft die Stadt Troisdorf private Bauherrn, die energetisch sanieren wollen.
  • Eine Skizze der geplanten Dachfläche wie einer Garage reicht im Zweifelsfall aus, um 25 Euro je Quadratmeter Dachgrün zu beantragen.

Troisdorf – Von Dachgrün kann angesichts der herrschenden Trockenheit nicht mehr die Rede sein. Doch ist das Dach der Stadthalle gleichwohl ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten, mehr als nur einen „Deckel“ auf ein Gebäude zu setzen: Weite Flächen sind bepflanzt, andere mit einer Photovoltaikanlage belegt.

Mit bis zu 2000 Euro unterstützt in Zukunft die Stadt Troisdorf private Bauherrn, die ihre Immobilien ebenfalls energetisch sanieren wollen. „Klimaschutz nicht nur auf öffentlichen Gebäuden“ solle das Förderprogramm voranbringen, sagte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski. In der vergangenen Woche hatten die Stadtratsmitglieder dafür 50.000 Euro in diesem und 60.000 Euro im nächsten Jahr in den Haushalt eingestellt.

Bis zu 2000 Euro pro Antragsteller

Bereits im städtischen Klimaschutzkonzept von 2013 sei auf das große CO2-Einsparpotenzial bei der Sanierung von älteren Häusern hingewiesen worden, erläuterte Umweltamtsleiterin Ulrike Tesch die Überlegungen. Wer nun ein mehr als 20 Jahre altes Haus saniert, kann in den Genuss von Förderung für eine ganze Reihe von Projekten kommen: Austausch von Rollladenkästen, Haustüren oder Dachdämmung sind nur drei Beispiele.

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Bis zu 2000 Euro pro Antragsteller sind drin, vorher sollten die Interessenten einen Beratungstermin mit der Energiefachfrau der Verbraucherzentrale vereinbaren. Die Kosten, derzeit 60 Euro für einen 90-minütigen Termin vor Ort, werden nach erfolgter Sanierung erstattet. „Lokale Beratung soll mehr Investitionen bringen“, hofft Ulrike Tesch; auch das lokale Handwerk könne so profitieren.

25 Euro je Quadratmeter Dachgrün

Zweiter Baustein im Förderprogramm ist die Dachbegrünung, ein, so Tesch, „sehr einfach gestricktes Programm“: Eine Skizze der geplanten Dachfläche wie einer Garage reicht im Zweifelsfall aus, um 25 Euro je Quadratmeter zu beantragen – und nach erfolgter Begrünung nicht nur etwas für das Klima, Natur und Insekten zu tun, sondern auch die Abwasserrechnung zu senken, da die versiegelte Fläche abnimmt.

Für die statische Prüfung, ob das Dach die erhöhte Last tragen kann, sind die Antragsteller allerdings selbst verantwortlich. In den Genuss von Fördergeld aus der Stadtkasse können schließlich auch Hausbesitzer kommen, die innovative Technik einsetzen möchten: Zuschüsse sind möglich für Mini-Blockheizkraftwerke oder private Ladesäulen, Wärmepumpen oder Brennstoffzellen.

„Altbau hat Zukunft“

Dass Sanieren auch Spaß macht, wollen die Verantwortlichen der Energieagentur Rhein-Sieg und der Stadt am Freitag, 13. September, in der Stadthalle zeigen: „Altbau hat Zukunft“ heißt die Veranstaltung, eine Mischung aus Show mit „Sanierungs-Motivator“ und Fachmesse für Bauherren.

Ab 18 Uhr öffnet sich dafür die Halle, „mit einem Leuchten im Gesicht“ seien bei einer vergleichbaren Veranstaltung die Besucher nach Hause gegangen, warb Thorsten Schmidt, der Geschäftsführer der Energieagentur, für einen regen Besuch. Anmeldung unter 02242/96 93 00 oder per Mail unter info@energieagentur-rsk.de.

Erst beantragen, dann Sanieren

Folgende Zuschüsse können beantragt werden:

Dämmung der Außenwände acht Euro/Quadratmeter, Höchstbetrag 1000 Euro.

  • Dachdämmung sechs Euro/ Quadratmeter, Höchstbetrag 1000 Euro.
  • Oberste Geschossdecke sechs Euro /Quadratmeter, Höchstbetrag 1000 Euro.
  • Unterer Gebäudeabschluss vier Euro/Quadratmeter, Höchstbetrag 400 Euro.
  • Zur Erneuerung von Fenstern sind 20 Euro je Quadratmeter Fensterfläche zu bekommen, höchstens 600 Euro; Dachflächenfenster werden mit 40 Euro je Fenster und einem Höchstbetrag von 200 Euro gefördert. Für eine neue Haustür sind 200 Euro möglich, Rollladenkästen werden mit 20 Euro pro Kasten bis zum Höchstbetrag von 200 Euro bezuschusst.
  • Für moderne Heizkörperventile sind 20 Euro /Stück möglich, maximal 200 Euro; eine neue Heizungsanlage wird mit 200 Euro unterstützt, thermische Solaranlagen mit 250 Euro.
  • Eine Photovoltaikanlage samt Speicher kann 500 Euro Zuschuss bekommen, für eine Wärmepumpe gibt es 1000 Euro ebenso wie für Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen oder eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

In allen Fällen gilt: Bei der Verwendung von ökologischen Baustoffen (zertifiziert nach dem Siegel Blauer Engel) wird der Zuschuss verdoppelt. Der Antrag muss unbedingt vorab gestellt und nach Einholen eines Angebots beim Fachbetrieb positiv beschieden sein – wer vorher anfängt, kann keinen Zuschuss bekommen. Weitere Auskünfte im Internet oder beim Troisdorfer Klimaschutzmanager Marco Gröger, 02241 900-748.

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