Kein Abzweig geplantTroisdorf bleibt bei rechtsrheinischer Stadtbahnlinie außen vor

Lesezeit 2 Minuten
Die RSVG-Güterstrecke endet in Lülsdorf und führt durch die Stadtteile Bergheim, Müllekoven, Eschmar, Sieglar und Oberlar.

Die RSVG-Güterstrecke endet in Lülsdorf und führt durch die Stadtteile Bergheim, Müllekoven, Eschmar, Sieglar und Oberlar.

Troisdorf/Niederkassel – Die geplante rechtsrheinische Stadtbahnlinie zwischen Köln, Niederkassel und Bonn wird keinen Abzweig nach Troisdorf erhalten. Das haben die Planungs- und Verkehrsausschüsse der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises bei einer gemeinsamen Sitzung entschieden.

Die neue Bahnlinie soll aus dem linksrheinischen Kölner Süden kommend über eine neue Rheinbrücke zunächst nach Niederkassel-Lülsdorf und weiter über die bestehende Güterverkehrstrasse der RSVG (Rhabarberschlitten) bis nach Niederkassel-Mondorf geführt werden. Von dort aus sollen die Züge dann über eine noch zu bauende Schienenverbindung entlang der L 269 bis nach Bonn geführt werden, wo sie in Beuel mit der Trasse der Stadtbahnlinie 66 verknüpft werden könnte.

Erheblicher Widerstand

Ein Abzweig der neuen Stadtbahn bis nach Troisdorf wäre theoretisch möglich, nämlich von Mondorf aus über den Troisdorfer Teil der RSVG-Güterstrecke. Gegen solche Pläne gab es zuletzt allerdings erheblichen Widerstand, vor allem bei den Anwohnern der Trasse in den Stadtteilen Bergheim, Müllekoven, Eschmar, Sieglar und Oberlar.

Dort fahren heute einige wenige Züge, die mit Gütern für das Evonik-Werk in Niederkassel-Lülsdorf beladen sind, unmittelbar an der Wohnbebauung vorbei. Nach Bürgerprotesten und einer Unterschriftenaktion gegen die Bahntrasse hatte sich im Juni auch der Troisdorfer Stadtrat auf Antrag der CDU mit großer Mehrheit für ein Verschwinden der Bahntrasse des Rhabarberschlittens aus dem Troisdorfer Süden ausgesprochen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Diese Forderung könnte in Zukunft umgesetzt werden – wenn eine neue Schienenanbindung für das Niederkasseler Evonik-Werk und das auf dem Evonik-Areal geplante Logistikzentrum gebaut wird. Auch dafür haben die Planungs- und Verkehrsausschüsse des Kreises und der Stadt Bonn bei ihrer gemeinsamen Sitzung den Weg freigemacht. Sie votierten dafür, „das Projekt einer neuen Güteranschlussbahn von Evonik/Lülsdorf zur rechtsrheinischen DB-Strecke“ weiterzuverfolgen.

KStA abonnieren