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Kleines kommt groß rausKunsthaus Troisdorf zeigt Piccolo-Ausstellung

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Piccolo Ausstellung

Gezeigt wurde unter anderem Daniela Rennebergs Arbeiten mit Kreide und Schleifpapier.

Troisdorf – 40 mal 40 Zentimeter, größer dürfen die Kunstwerke nicht sein, die bis zum 16. Februar bei der Ausstellung „Piccolo 2020“im Kunsthaus gezeigt werden. Die Beschränkung eröffne viele Möglichkeiten, sagte die Kunstvermittlerin Sabine Klement bei der gut besuchten Vernissage: „Sie macht die ausgestellten Kunstwerke vergleichbarer.

Man ist einfach gezwungen, näher heranzugehen.“ Gleichzeitig können die Arbeiten mit einem Blick erfasst und bis in den einzelnen Pinselstrich nachvollzogen werden: „Im Kleinem kann man nichts verstecken“, befand Klement und konstatierte: „Ein kleines Kunstwerk kann die Kirsche auf der Torte sein.“

Zum fünften Mal

17 Künstlerinnen und Künstler, darunter vier aus der Ateliergemeinschaft des Kunsthauses, steuerten mehr als 100 Arbeiten zur fünften Ausgabe des Erfolgsformats bei. Frank Baquet, der seine aufwendigen Fotokonzepte konsequent weiterentwickelt, ist dabei der einzige, der nicht auf Malerei setzte. Diese glänzte mit großer Vielfalt von Öl-Gemälden,

Tuschearbeiten und Kreide bis hin zu Mixed Media. So zeigt Daniela Renneberg eine Auswahl von Portraits, die sie mit Kreide auf Schleifpapier aufgetragen hatte: „Gesichter sind mein Thema“, sagte die 53-Jährige aus Bovensen, der die Idee für Arbeiten auf dem ungewöhnlichen Werkstoff während eines Projekts kam: „Danach ist meine Kreativität praktisch explodiert.“

Reizvolles und kleines Format

Einen ganz anderen Ansatz verfolgte Hannah A. Hovermann, die ihre filigran anmuteten Aquarellen mehreren Farbschichten verdankt, die sie mit Druckluft auf Karton auftrug. Auch nach ihrer überzeugenden ersten Einzelausstellung bei den Stadtwerken blieb Kunsthaus-Förderstipendiatin Lena Reifenhäuser ihren Lieblingsamphibien treu und schickte in Mischtechnik ausgearbeitete Frösche in die Gemeinschaftsausstellung.

Krzysztof Gruse schlug mit der intensiven Aufbereitung postsozialistischer Ästhetik den Bogen zu seinen polnischen Wurzeln. Susanne Patzkes detailreiche Tuschezeichnungen von Menschen und Orten luden zum genauen Hinsehen ein. Hingegen glänzten Marc Kirschvinks strenge Naturstudien durch einen eigenen komplexen Ansatz und kontrastieren so mit den archaischen, erdfarbenen Acrylarbeiten von Shahin Damizadeh, die vor Dynamik strotzen.

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Auch die neue Auflage von „Piccolo“ belegt, wie reizvoll das kleine Format für viele Künstler ist und wie gut diese Vielfalt ohne Beliebigkeit als Teaser für weitere Werke der Ausstellenden funktionieren kann.

Die Ausstellung „Piccolo 2020“ im Kunsthaus, Mülheimer Straße 23, in Troisdorf zeigt Arbeiten von Frank Baquet, Shahin Damizadeh, Georg Gartz, Ulrike Gohla, Friederike Graben, Krzystof Gruse, Axel Höptner, Hannah A. Hovermann, Marc Kirschvink, Beata Obst, Susanne Patzke, Lena Reifenhäuser, Daniela Renneberg, Barbara Ring, Inge Schmidt, Tor Michael Sönksen und Eri Ständer. Sie ist bis zum 16. Februar samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung, 02241/1261581, zu sehen.

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