Kostenschätzung veröffentlichtTroisdorfer Bürger wehren sich gegen Aggua-Umbau

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Bürger wehren sich gegen den Umbau des Aggua.

Bürger wehren sich gegen den Umbau des Aggua.

Troisdorf – Viele Gründe sprechen nach Meinung der Kritiker dagegen, das Aggua-Freibad umzubauen. Mit einem Bürgerbegehren wollen sie das Vorhaben stoppen; jetzt haben sie die Kostenschätzung der Verwaltung öffentlich gemacht – eine solche musste die Verwaltung nach Paragraf 26 der NRW-Gemeindeordnung im laufenden Verfahren vorlegen.

Ein „geordneter und sicherer Regelbetrieb“ sei nicht mehr möglich in den Becken, die 1938 eröffnet und 1974 saniert wurden, heißt es in dem Bericht. Der Sprungturm wurde bereits geschlossen – und nach Abwägung eine Neukonzeption des Bades der klassischen Sanierung vorgezogen.

Negatives Betriebsergebnis über 20 Jahre

Für den Neubau eines 25-Meter-Außenbeckens und der Attraktionen für die Familie sowie den geforderten Erhalt des 50-Meter-Beckens samt Sprunganlage sind nach Auskunft aus dem Rathaus 10,8 Millionen Euro Investition erforderlich. Über 20 Jahre bedeute das ein negatives Betriebsergebnis von 20 Millionen Euro. Allein die Kosten für 50-Meter- und Sprungbecken machten dann 13,2 Millionen Euro aus, rechnet die Stadtverwaltung vor, die Abschreibungen und Zinsen sowie Material- und Personalaufwand addiert hat.

Auf insgesamt 8,2 Millionen Euro kommen die Autoren der Rechnung, wenn nur ein neues Außenbecken und die geplanten Familienattraktionen – zum Teil an Stelle der bestehenden Außenbecken – errichtet werden. 340 000 Euro jährlichen Aufwand haben sie auf dieser Basis für das neue Außenbecken ermittelt: eine Lösung, für die sich die Gremien des Aggua entschieden haben. Verträge unter anderem mit Architekten seien geschlossen worden, der Bauantrag sei gestellt.

Ganz so klar sehen die Verfechter des Freibad-Erhalts in seiner heutigen Form die Sache aber nicht, wie sie deutlich machen. „Selbst bei freiem Eintritt“ bedeuteten jährliche Kosten von 660 000 Euro eine Belastung von 63 Cent monatlich für jeden Troisdorfer. Für das Außengelände von Rathaus und Stadthalle seien Beträge ausgegeben worden, die 59 Cent je Monat und Troisdorfer ausmachten, für die Stadthalle sogar ein Betrag von 2,59 Euro je Kopf und Monat. „Wenn der Rat sich weigert, sollten die TroisdorferInnen selbst darüber entscheiden dürfen, ob 60 Cent ihrer Steuergelder für ein Freibad, das diesen Namen verdient, angemessen sind“, heißt es in der Mitteilung der Initiatoren des Bürgerbegehrens.

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