Nach Feuer im Troisdorfer AgguaFreizeitbad bleibt bis Herbst geschlossen

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Weiter geschlossen bleibt das Aggua in Troisdorf. Geschäftsführer Martin Roth erklärte gestern, warum das unumgänglich ist.

Troisdorf – Schlechte Nachrichten hatte gestern Aggua-Geschäftsführer Martin Roth für Wasserfreunde aus Troisdorf und Umgebung: Nach dem Brand im Januar bleibt das Freizeitbad für Monate geschlossen, voraussichtlich bis zum Herbst.

„Nicht nur einmal durchgewischt“ 

Aufwendige Reinigungsarbeiten und komplexe Reparaturen sowie Neuanschaffungen machten die lange Schließung notwendig, teilte Roth mit, nachdem Sachverständige das Aggua begutachtet hatten. Konkrete Aussagen zum Ablauf der Reparaturen und zur Höhe des Schadens könnten aber noch immer nicht gemacht werden.

„Das gesamte Schadensausmaß wird erst dann ersichtlich, wenn alle technischen Anlagen wieder in Betrieb genommen werden können“, vorab aber müsse die Spezialreinigung beendet werden. Bis zu 100 Reinigungskräfte seien in den vergangenen zwei Wochen damit beschäftigt gewesen, Rußpartikel auch aus den letzten kleinen Winkeln zu holen. „Nicht nur einmal durchgewischt“ hätten die Fachleute, sondern in mehreren Stufen hintereinander wurde gereinigt.

Feuer hat Technik zerstört

Optisch falle der Schaden weniger auf, räumt Martin Roth ein. Dass das Bad so lange geschlossen bleibe, sei daher auch für Außenstehende schwer nachvollziehbar. In der Tat sei ja auch nicht das Bad in Flammen aufgegangen, doch habe das Feuer zentrale Schaltschränke in der Technik zerstört. „Damit wurde das Herz der Anlage zerstört.“

Gäste in Sicherheit gebracht

Wegen eines Kabelbrandes wurde am Abend des 18. Januar, einem Samstag, gegen 22 Uhr die Feuerwehr Troisdorf gerufen. Als die Helfer eintrafen, hatte das Personal die letzten Badegäste bereits in Sicherheit gebracht – „vorbildlich“, wie damals die Feuerwehr mitteilte.

Zunächst war nur wenig Rauch zu sehen, im Keller aber stießen die Einsatztrupps auf die brennenden Elektroanlagen. Rasch entwickelte sich dort so dichter Qualm, dass die Feuerwehrleute nichts mehr sehen konnten. Erst nach dem Abschalten des Stroms im ganzen Gebäude konnten die Löscharbeiten beginnen.

Danach zeigte sich, dass über den ausgebrannten Schränken aus einem 30 Zentimeter dicken Kunststoffrohr Wasser lief: Es handelte sich um eine Überlaufleitung des Sportschwimmbeckens, die nicht abgesperrt werden konnte. Um eine Überflutung zu verhindern, pumpte das Technische Hilfswerk das Wasser in den Kanal. (dk)

Lüftung und Wasseraufbereitung für die verschiedenen Becken wurden von hier aus ebenso gesteuert wie die IT- und Telefon-Server. Die hochkomplexe Technik sei individuell für den Einbau im Aggua angefertigt worden – und daher auch nicht so schnell wieder zu beschaffen.

Lösung für das Schul- und Vereinsschwimmen gesucht

Immerhin sei es gelungen, wenigstens den Sportclub und das „La Beauté“, ein Studio für Kosmetik und Massage, wieder zu öffnen. Die Saunalandschaft bleibt aber ebenso geschlossen wie alle Schwimmbecken. Vordringlich suchten die Verantwortlichen eine Lösung für das Schul- und Vereinsschwimmen im Lehrschwimmbecken, sagte der Geschäftsführer.

„Ausgesprochen schwierig“ sei das allerdings angesichts der Bädersituation nicht nur in Troisdorf. Vorrangiges Ziel sei daher, möglichst im März das Lehrschwimmbecken wieder für Schulen und Vereine in Betrieb zu nehmen. Dann könnten wenigstens ausgewählte Kurse wieder stattfinden.

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Völlig offen ist derzeit noch, welche Auswirkungen der Brand und die anstehenden Reparaturen auf die geplante Sanierung des Freibades haben werden: Schon im vergangenen Jahr blieb das Freibad geschlossen, im Sommer dieses Jahres sollte das mindestens fünf Millionen Euro teure Projekt beginnen. Komplex seien da die technischen Zusammenhänge, sagte Martin Roth. Daher sei das im Moment noch nicht abzuschätzen.

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