Ochsentour kommt gut anDas sagen die Genossen im Kreis zu den SPD-Kandidaten

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SPD Regionalkonferenz Troisdorf

Auf der Bühne stellten sich auch Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken vor. Sie ernteten besonders starken Applaus.

  • Es war die 19. von 23 Regionalkonferenzen, in denen sich die Bewerber für den SPD-Vorsitz dem Parteivolk vorstellten.
  • Unter den Genossen im Kreis kam das Gesamtkonzept der Ochsentour quer durch die Republik gut an.

Rhein-Sieg-Kreis – Ginge es nach der Lautstärke in der Troisdorfer Stadthalle, wäre geklärt, wer das neue Führungsteam für die SPD werden soll: Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken erhielten den kräftigsten Applaus für ihren Fünf-Minuten-Auftritt auf der Regionalkonferenz, bei der sich alle sieben Kandidatenteams vor 1100 Besuchern vorstellten.

Walter-Borjans wählte eine bemerkenswert kraftvolle Sprache, um die Voraussetzungen für das Amt zu umschreiben: Gebraucht werde eine Führung „die einen Arsch in der Hose hat und auf dem Fahrersitz Platz nimmt“. Unter den Genossen im Kreis kam das Gesamtkonzept der Ochsentour quer durch die Republik gut an.

Sara Zorlu

Sara Zorlu (Eitorf)

Sara Zorlu, Fraktionschefin aus Eitorf, wünscht sich ein Duo, das die SPD anders darstellt. „Das geht so nicht weiter.“ Die große Koalition habe trotz Erfolgen und guter Minister zu einer Frustration geführt, die sich nicht fortsetzen dürfe. Das Problem sei weniger das Bündnis an sich als die führenden Personen. Ihr Favorit seien Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wegen dessen „Konsequenz im Regierungshandeln“.

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Mario Dahm (Hennef)

Mario Dahm (Hennef)

Mario Dahm, Kreisvorsitzender der Jusos, lobte einen „tollen Prozess“ und „viele guten Ideen“, er habe die Hoffnung, dass auch vieles umgesetzt werde. Die Groko stoße nach seiner Beobachtung in der SPD fast nirgends mehr auf Zustimmung, andererseits sei die Zustimmung der Bürger laut Umfragen zufolge höher. Letztlich müsse das ein Parteitag entscheiden.

Frank Goossens (Troisdorf)

Frank Goossens (Troisdorf)

Frank Goossens, stellvertretender Fraktionschef in Troisdorf und Bürgermeisterkandidat, freute sich über die hohe Beteiligung: „ Man merkt, dass Leben in der Partei ist.“ Das Verfahren unterscheide sich „wohltuend von anderen Findungsprozessen“. Favoriten hatte er zunächst nicht. Nach der Konferenz sprach er aber von einer Präferenz für Nina Scheer und Karl Lauterbach, die beim Thema Klimawandel überzeugt hätten.

Heinz-Willi Schäfer (Sankt Augustin)

Heinz-Willi Schäfer (Sankt Augustin)

Heinz-Willi Schäfer, Kreisvorsitzender der Awo, fand das Prozedere sehr gut, da man für SPD- Politik „eine breite Basis brauche“, gerade angesichts Themen wie gesellschaftlicher Teilhabe und Wohnungsnot. „Am besten wäre, man könnte alle wählen“, von der Runde sei er begeistert. So aber favorisiere er Petra Köpping und Boris Pistorius sowie Esken und Walter-Borjans: Für Letzteren spreche, dass er aus Nordrhein-Westfalen komme.

Aktion gegen Fortsetzung der Groko

Demo Troisdorf AKK Merkel

Umfallen oder aufstehen? AKK und die Kanzlerin kegeln mit den Kandidaten für den SPD-Parteivorsitz.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Angela Merkel beim Kegeln, das Ziel ihrer Kugeln die 14 SPD-Kandidaten für den Parteivorsitz: So sah der Beitrag von Campact zur SPD-Regionalkonferenz aus.

Die Bürgerbewegung, die nach eigenen Angaben 2,1 Millionen Mitglieder hat, warnte vor der Troisdorfer Stadthalle mit satirischen Mitteln vor einer Fortsetzung der großen Koalition mit der CDU und fragte: „Umfallen oder aufstehen für den Klimaschutz?“ . (ah) 

Katja Ruiters (Much)

Katja Ruiters (Much)

Katja Ruiters, Gemeindeverordnete aus Much, hatte gestern Geburtstag – worauf im Saal unübersehbar ein großer rosafarbener Ballon mit der Aufschrift „Princess“ hinwies. Ruiters fand das Prinzip der Regionalkonferenz schlicht „großartig“. Und auch die Tatsache, dass sich 14 Leute präsentiert hätten , „die für die SPD brennen“. Sie habe keinen Favoriten, wenn überhaupt als frisch-wiedergewählte AsF-Vorsitzende eine Favoritin.

Ömer Kirli (Siegburg)

Ömer Kirli (Siegburg)

Ömer Kirli, stellvertretender Fraktionschef im Siegburger Rat und sachkundiger Bürger im Kreistag, sieht Walter-Borjans als Favorit, der mit seinem Einsatz gegen Steuerbetrüger „Haltung und Herz“ gezeigt habe. Er selbst habe damals gegen eine große Koalition gestimmt. Wenn die Partei sich aber einmal dafür entscheiden habe, müsse sie das auch durchziehen.

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