Offene Tür in der StadthalleModerne Technik, kalter Beton

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Selbst mit einem großen Rollstuhl wie diesem elektrisch betriebenen lässt sich die neue Stadthalle problemlos entern.

Selbst mit einem großen Rollstuhl wie diesem elektrisch betriebenen lässt sich die neue Stadthalle problemlos entern.

Troisdorf – Es war ein ständiges Kommen und Gehen in der neuen Stadthalle am Wochenende. Wie in einem Bienenstock an einem sonnigen Tag. Und so sei das auch geplant gewesen, freut sich Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski: Zum Tag der offenen Tür hätte die Stadt extra Chöre und Orchester aus allen Stadtteilen eingeladen. „Die bringen alle ihre Familien und Freunde mit. So hatten wir über die beiden Tage verteilt Tausende von Besuchern.“

Zu einem Termin war dennoch eindeutig geballtes Interesse feststellbar: Beim Auftritt des „LivinGospel“-Chores um kurz vor 17 Uhr am Samstag waren alle Stühle in der Halle besetzt. Nach einer Stellprobe begaben sich die Sänger an ihr musikalisch-missionarisches Werk. Die Gruppe genießt in Troisdorf Star-Status. Und bot eine gute Gelegenheit, das technische Potenzial auszuschöpfen, das die Halle bietet.

Ein paar Abstriche für den Baupreis

Denn nicht nur wurden Gesang und Instrumente mit Mikrofonen erfasst und verstärkt. Zur Lobpreisung Gottes durfte auch eine zünftige Lightshow nicht fehlen. Klappte alles hervorragend – entsprechend begeistert die Reaktionen. „Die Akustik ist auf jeden Fall gut“, lobt eine junge Frau. Weniger gelungen findet sie den Sichtbeton an den Wänden im Eingangsbereich: „Macht einen unfertigen Eindruck. Soll das so bleiben?“

Ja, soll es, sagt Bürgermeister Jablonski, der die Kritik an Beton schon von mehreren Seiten gehört hat. „Bei einem Preis von nur 15 Millionen Euro für die Halle mussten wir eben ein paar Abstriche machen.“

Barrierefreies Haus

Ein Plus im Vergleich zum alten Bürgerhaus, das vor mehr als zwei Jahren abgerissen wurde, ist die Barrierefreiheit. „Da gab es nur einen schmalen Aufzug“, erinnert sich Angelika Schmidt, deren Mann Horst im Rollstuhl sitzt. Der neue Eingangsbereich an der Kölner Straße hat breite Türen – auch größere Rollstühle passieren problemlos. Selbst die Fahrt zur Toilette war im alten Bürgerhaus umständlich, denn die befand sich im Keller. Auch das sei, berichtet Schmidt, in der neuen Halle gut gelöst.

Innen fasst die Stadthalle bis zu 1.500 Besucher. Im ersten Stock mit seinen Seminarräumen sind die Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen, auch außen ist noch einiges zu tun: Der Festplatz, der 5000 Besucher aufnehmen können soll, wird bis zur Fußball-Weltmeisterschaft nicht fertig.

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