Parken ohne RegelnVor dem Troisdorfer Rathaus stehen Fahrzeuge zunehmend illegal

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Autofahrer nutzen die Fläche vor dem Troisdorfer Rathaus zunehmend illegal als Stellfläche.

Autofahrer nutzen die Fläche vor dem Troisdorfer Rathaus zunehmend illegal als Stellfläche.

  • Vor dem Troisdorfer Rathaus herrscht Park-Chaos
  • Die Linken möchten das Problem mit den Falsch-Parkern durch einen Poller lösen
  • Eine richtige Lösung ist allerdings noch nicht in Sicht

Troisdorf – Wildwestähnliche Zustände herrschen vor dem Rathaus. „Es wurde sogar schon fast ein Bürger umgefahren, der in Gedanken versunken aus der Tür kam“, schildert Walter Schaaf, Technischer Beigeordneter, im Verkehrsausschuss die Situation nach dem Umbau.

Verstärkt gegen Falschfahrer vorgehen

„Manche verwechseln die großzügig gestaltete Fläche auch mit einer Zufahrt wie beim Hotel und bringen ihren Fahrgast direkt vor die Tür.“ Die Linke hatte beantragt, verstärkt gegen Falschparker vorzugehen. Die Verwaltung legte eine Stellungnahme vor.

Vier offizielle Parkplätze

Auf dem Vorplatz vor dem Rathaus gibt es vier offizielle Parkplätze: zwei für Behinderte, einen Eltern-Kind-Platz und einen Platz für Brautpaare. Doch auch andere nutzen diese Fläche. „Ein Autofahrer wollte sogar, nachdem sein Fahrgast ausgestiegen war, elegant um die Blumeninsel herum wieder auf die Kölner Straße fahren, stieß jedoch auf die Begrenzungspfosten und musste enttäuscht wenden“, berichtet Schaaf.

Für 3,5 Millionen neu gestaltet

Vor einem Jahr wurde der neu gestaltete Rathausvorplatz eingeweiht, 3,5 Millionen Euro hat der Umbau von Platz und Kölner Straße vor dem Verwaltungssitz gekostet.

Einen echten Platz sollten die Planer gestalten, die Durchfahrt für den fließenden Verkehr ist daher auf sechs Meter verengt. Die Pläne des Berliner Architekten Timo Hermann verbinden gestalterisch das Rathaus und die gegenüberliegende Stadthalle.

Im Zentrum des Platzes steht die Skulptur „Begegnung“ des Bonner Künstlers Reinhard Puch. Die 5,5 Tonnen schwere Arbeit aus mächtigen Stahlbändern ist ein Geschenk der Troisdorfer Unternehmer Viola Metzner und Hans-Josef Orth an die Stadt. (dk)

Sven Schlesinger von den Linken beschreibt in dem Antrag seiner Fraktion noch weitere Regelverstöße. Es gebe „illegal einfahrende Fahrzeuge, die die Abkürzung von der Sieglarer Straße auf den Rathausplatz über den Bürgersteig nehmen; eine ernstzunehmende Gefährdung von Fußgängern“. Zudem werde regelmäßig außerhalb der Markierungen falsch geparkt.

Poller als Lösung

Mit einem Poller, der die Zufahrt regelt, möchten die Linken das Problem lösen. „Abgeschleppt wurde noch kein Falschparker“, antwortete Schaaf auf die Frage eines Ausschussmitgliedes. Knöllchen seien verteilt worden, das beeindrucke die Autofahrer allerdings offenbar nicht.

Göllner will keine Sperre

„Wir müssen älteren und gehbehinderten Bürgern jederzeit die Möglichkeit geben, vors Rathaus zu fahren“, betonte Uwe Göllner, als sachkundiger Bürger für die SPD im Ausschuss. Ein Sperrung des Vorplatzes bis auf die Zufahrt zu den vier Plätzen komme für ihn nicht in Frage.

Alternative hinter dem Rathaus?

Dem schloss sich SPD-Ratsmitglied Yvonne Andres an und wies darauf hin, dass es hinter dem Rathaus Parkplätze gebe, die hauptsächlich von den Mitarbeitern genutzt würden. „Vielleicht können dort neue Stellflächen für Rathausbesucher ausgewiesen werden.“ Der Ausschuss beschloss daher, dass sich die Verwaltung noch einmal mit dem Problem beschäftigen soll.

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