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Reinigung ist „eine Mammutaufgabe“So soll es mit dem Aggua-Bad weitergehen

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Vor den Herbstferien sollen die Badegäste wieder im Aggua abtauchen können.

Vor den Herbstferien sollen die Badegäste wieder im Aggua abtauchen können.

Troisdorf – Von einer Schaltgruppe für die Beckensteuerung war der Brand ausgegangen, der am Abend des 18. Januar im Troisdorfer Aggua-Bad schweren Schaden angerichtet hatte. Das berichteten die beiden Geschäftsführer der städtischen Holding Troikomm, Andrea Vogt und Michael Roelofs, in der Sitzung des Stadtrats. Von der zehn Meter langen Reihe an Schaltschränken im Keller seien nur noch Metallgerippe übrig geblieben, berichteten sie. Dennoch sei es mit Hilfe der Schaltpläne gelungen, die Ursache für das Feuer zu ermitteln.

In alle Ecken des Bades sei der giftige Ruß gezogen, der beim Verbrennen von Kabeln entstanden sei. Teilweise salzsäurehaltig sei der Belag, der sich auf alle Oberflächen legte. Entsprechend aufwendig ist die Reinigung. „Eine Mammutaufgabe“ (Roelofs); ein Chemiker stelle jeweils die Gefährdung fest. Dann werde unter der Aufsicht von Sicherheitskoordinatoren in mehreren Stufen gereinigt, die Reinigungsmittel müssten als Sondermüll entsorgt werden.

Aggua-Bad: Nur zwei Bahnen an einem Tag verfügbar

Sportclub und Kosmetikstudio haben inzwischen wieder geöffnet, der Pächter des Restaurants versorgt die Sanierungskräfte mit Mittagstisch. Schulen und Vereine indes müssen sich wohl noch lange gedulden: Mehr als zehn Bäder habe Aggua-Geschäftsführer Martin Roth angerufen, doch nur zwei Bahnen an einem Tag seien zur Anmietung verfügbar gewesen – „praktisch nix“, so Andrea Vogt.

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Das Lehrschwimmbecken selbst sei inzwischen nicht mehr belastet, allerdings stehe derzeit noch keine Umkleide zur Verfügung. Kursteilnehmer erhielten ihr Geld zurück, hieß es im Stadtrat. Das Guthaben auf Wertkarten verfalle nicht.

Beschäftige erhalten weiterhin ihr Gehalt

Welche finanziellen Folgen das Unglück für die Troikomm habe, steht noch nicht fest. Schnell habe es eine Übernahmezusage von der Versicherung gegeben; Sachkosten seien in vollem Umfang und ohne Selbstbeteiligung versichert, gaben die Geschäftsführer Auskunft. Die Kosten für eine Betriebsunterbrechung sind durch die Versicherung nur bis 650.000 Euro gedeckt; ob das ausreicht, werde sich zeigen. Die Beschäftigten erhalten weiter ihr Gehalt, sollen jetzt zunächst Resturlaub und Überstunden nehmen.

„Möglichst bald“ soll das Lehrschwimmbecken wieder in Betrieb gehen, auch die Saunaanlage hoffen die Verantwortlichen früher wieder öffnen zu können. „Es legt sich keiner fest“, sagte Andrea Vogt. Aber: „Ziel ist es, vor den Herbstferien wieder zu eröffnen.“ Ob der Brand Einfluss auf die Pläne für das Freibad hat, konnten auch die Geschäftsführer nicht sagen. „Die Wasseraufbereitung im Keller ist zerstört“; bei der Sanierung hoffe man auf mögliche Synergien mit dem Freibad.

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