Suche nach Vermissten im RauchTroisdorfer Jugendfeuerwehr simuliert den Ernstfall

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Jugendfeuerwehr

Spannender Einsatz für die jungen Feuerwehrleute: Der Qualm war echt, das Szenario brennender Dieselloks (zum Glück) fiktiv.

  • Martinshörner erschallen über Sieglar, schnell sind Fahrzeuge und weit mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort.
  • Zum Glück war der Qualm nur Eisnebel und der Lokomotivenbrand rein fiktiv.
  • Eine packende Idee für die Großübung der Jugendfeuerwehr Troisdorf, die zeigen konnte, was sie gelernt hat.

Troisdorf – Nur drei Jahre noch, dann hätten die beiden weinroten Dieselloks der RSVG mit 50 Jahren ihr Betriebsjubiläum feiern können. Und dann das: Bei Wartungsarbeiten ereignet sich eine Verpuffung, kurz darauf steht die Halle in Flammen, der drohende Schaden ist immens, zumal die 700-PS-Kraftprotze nur eine Handbreit von den modernen Linienbussen geparkt sind.

Schnell ist das Halleninnere völlig verqualmt, sechs Menschen sind vermisst, so heißt es. Martinshörner erschallen über Sieglar, schnell sind Fahrzeuge und weit mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort.

Schaulustige erwünscht

Wer nicht gut informiert war, hätte angesichts des Spektakels einen gehörigen Schrecken bekommen können. Doch zum Glück war der Qualm nur Eisnebel und der Lokomotivenbrand rein fiktiv – eine packende Idee für die Großübung der Jugendfeuerwehr Troisdorf, die zeigen konnte, was sie gelernt hat.

Große mobile Wasserbecken wurden mit Wasser gefüllt, 100 Meter Schläuche ausgerollt, Spritzen in Betrieb genommen, und das alles vor den Augen von einigen Hundert Schaulustigen, die an diesem Tag sogar erwünscht waren: Ging es doch auch um Werbung für die Jugendfeuerwehr. Um die ist es André Dekleermaeker zufolge gut bestellt: „Bei uns sind immer zwischen 100 und 130 Kinder und Jugendliche konstant aktiv“, berichtete der Leiter der Stadtjugendfeuerwehr. „20 Prozent davon sind Mädchen, da sind wir froh und stolz.“

Luca Weitz war im Nachhinein begeistert. „Das war meine vierte Großübung und eine der besten“, sagte der 15-Jährige, der als Gruppenführer für die Sieglarer Wehr eingeteilt war. Er lobte den Aufbau für den Einsatz: „Das war einfach mit Liebe gemacht.“

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So hatten die erwachsenen Feuerwehrkameraden nicht nur das Halleninnere mit mehreren Eisnebelmaschinen bestückt, sondern auch die Tore auch mit großen Tüchern verhüllt, die mit Flammen bedruckt waren. Luca hatte das Befüllen der Wassertanks besonders gefallen. „Ich war schon immer blaulichtaffin“, räumte er ein, ihn ziehe es hauptberuflich aber eher zur Polizei.

Entspannt zeigte sich auch Frank Wiedemann, Betriebsleiter bei der RSVG, die anlässlich der Übung zum Tag der offenen Tür lud. Eine Katastrophe, wie sie die Übung vorsah, habe er zum Glück noch nie erlebt. Die Loks habe es schon gegeben, als er vor 43 Jahren seinen ersten Tag im Unternehmen hatte. „Die sind unkaputtbar“, sagte sein Kollege Klaus Schiffbauer, Betriebsleiter bei der Rhein-Sieg-Kreiseisenbahn. Mit der Feuerwehr arbeite die RSVH immer wieder zusammen. So noch vor kurzem bei einer Übung mit weit moderneren Fahrzeugen: Das Szenario sah den Brand eines Hybridbusses vor. Da musste erst einmal geübt werden, wie der Strom abgeschaltet wird.

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