Traditionsveranstaltung„Rund in Spich“ fand unter Corona-Bedingungen statt

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Der Gastgeber-Verein Blitz Spich schickte das Team Kern-Haus ins Rennen.

Der Gastgeber-Verein Blitz Spich schickte das Team Kern-Haus ins Rennen.

  • Rund 280 Radsportlerinnen und Radsportler waren froh, dass sie auch in diesem Jahr beim Spicher Radrennen antreten konnten - trotz der Corona-Pandemie.
  • Anders war vor allem das größtenteils fehlende Publikum am Straßenrand.
  • Die Veranstalter ziehen nach dem Event trotzdem eine positive Bilanz.

Troisdorf – Es war anders als in den vergangenen Jahren. „Aber es war trotzdem schön“, fiel das Fazit von Andreas Wagner, Geschäftsführer des Vereins RV Blitz Spich, dennoch positiv aus, nachdem das letzte von elf Radrennen zu Ende war. Rund neun Stunden Radsport lagen hinter dem 25-köpfigen Organisationsteam. Hobbyfahrer, Nachwuchsklassen und Elitefahrer – sie alle hatten trotz Corona die Möglichkeit, in Spich ihre Runden zu drehen.

Das Wetter spielte auch mit. Es blieb trocken, sonst wären am Sonntag auf dem Straßenkurs mit glattem Asphalt Stürze zu befürchten gewesen. Rund 280 Teilnehmer zählte der Ausrichter. „Wir mussten leider vielen Fahrern absagen, weil wir das Teilnehmerfeld aufgrund des Hygienekonzepts bei jedem Rennen auf maximal 30 Sportler begrenzen mussten“, berichtete Wagner. Von den teilnehmenden Radsportlern habe er viele positive Rückmeldungen bekommen.

Wenig Publikum

Nur wenige Zuschauer waren an der Rennstrecke zu sehen, anders als in den vergangenen Jahren. „Das ist zwar schade, denn unsere Traditionsveranstaltung lebt sonst auch davon, dass sie im Stadtviertel von den Bewohnern angenommen wird. Da wird gerne mal der Grill hingestellt und ein Fässchen Kölsch angezapft. Aber wir haben es ja in erster Linie für die Sportler getan, damit sie eine Startmöglichkeit haben“, sagte Wagner dazu.

Aus sportlicher Sicht sei es erfreulich gewesen, dass der Spicher Lokalmatador Georg Gessmann gleich morgens beim Hobby-Rennen als Dritter den Sprung aufs Podest schaffte.

Im Rennen der Nachwuchsklasse U17 wurde „Blitz“-Talent Tarin Tilgen Gesamt-Vierter, sicherte sich damit aber in der Wertung der Bezirksmeisterschaften die Silbermedaille. Vereinskamerad Michael Pfeil fuhr bei den Senioren IV auf Rang zwei und feierte damit den Bezirksmeistertitel.

Viele Attacken, hohes Tempo 

Den Höhepunkt des Tages bildete das Abschlussrennen der Eliteklasse über 50 Runden und damit insgesamt 60 Kilometer. Natürlich wollte hier das Team Kern-Haus des RV Blitz Spich, eines der ambitioniertesten Amateurteams in ganz Deutschland, den Sieger stellen. Ordnungsgemäß stellten sich die 30 Fahrer mit ihren Rädern und Masken auf der Asselbach-Wiese auf, fuhren eine Einführungsrunde und hielten dann noch einmal kurz an der Startlinie an, um den Startschuss von Sponsor Bernhard Sommer abzuwarten.

Das Rennen war anschließend geprägt durch viele Attacken und ein sehr hohes Tempo, dennoch konnte sich kein Fahrer entscheidend absetzen. Für das Finale reihten sich die Fahrer des Team Kern-Haus in der letzten Runde ganz vorne ein, um ihren Mannschaftskollegen Dominik Ivo in eine gute Sprintposition zu bringen.

Ein würdiger Saisonabschluss 

Die Rechnung ging dennoch nicht ganz auf, Ivo wurde nach der Auswertung des Zielfilms zum Zweiten erklärt, gemeinsam mit dem Ex-Spicher Simon Happel. Spichs Urgestein und Ultramarathon-Fahrer Rainer Paffrath zeigt sich bei der Siegerehrung angetan: „Wir haben heute nicht nur auf der Straße viel Power gesehen. Auch die Organisation dieser Veranstaltung war ein Kraftakt. Wer heute hier war, der kam auf jeden Fall für den Sport und nicht für den Kuchen.“

Dieter Kirchartz, der Vorsitzende des RV Blitz Spich, brachte es so auf den Punkt: „Das war ein würdiger Saisonabschluss einer historisch kurzen Radsportsaison.“ Es war zwar irgendwie anders als in den Jahren zuvor, aber trotzdem erfreulich, dass die Radsport-Tradition in Spich auch während der Corona-Pandemie fortgesetzt wurde. Darin waren sich alle einig.

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