TroisdorfEhemaliger Schießplatz Rottweil soll nach Sanierung neu bebaut werden

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Das Areal am früheren Schießstand wird mit Baumaschinen bearbeitet.

Das Areal am früheren Schießstand wird mit Baumaschinen bearbeitet.

Troisdorf – Seit 2011 lief das Verfahren, nun hat der Stadtrat den Satzungsbeschluss gefasst: Mit der zweiten Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans T 175 ist der Weg frei für eine neue Bebauung nach der laufenden Sanierung des ehemaligen Schießplatzes Rottweil.

Aber auch für die Erweiterung des Industrieparks. Denn die sogenannte Streuzone außerhalb des Schießplatzes wird auch Geltungsgebiet des Bebauungsplanes, wogegen sich die Bürgerinitiative Naturfreunde Spich besonders heftig wehrt.

Die Vertreter von SPD, Linken und AfD lehnten den Satzungsbeschluss ab. Fast einhellig sprachen sich die Fraktionen des Stadtrats aber dafür aus, einen bisher als „private Grünfläche“ geführten Abschnitts des Industrieparks als Wald auszuweisen.

Gutachten nicht angefertigt

„Noch nicht genügend Klarheit“ war aus Sicht des Linken-Vertreters Wolfgang Aschenbrenner geschaffen, der unter anderem beklagte, dass Schadstoffgutachten nicht direkt angefertigt worden seien. Für Harald Schliekert (SPD) war „die entscheidende Frage“, ob dort für die Spicher Naherholung möglich bleibe.

„Oder kriegen sie Gewerbe vor die Nase gesetzt?“ Für die AfD warf Ralf -Udo Rothe der Verwaltung vor, sie habe die fast 5000 Unterschriften von Spicher Naturschützern ignoriert, die unter dem Motto „Hände weg vom Spicher Wald“ gesammelt worden seien.

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Mehr als 100 Jahre lang sei das fragliche Areal Schießplatz gewesen, hielt Wolf Roth (Regenbogenpiraten) entgegen, noch nie ein Naherholungsgebiet. Roth wehrte sich dagegen, „dass das nun zum Hambacher Forst stilisiert wird“. Troikomm und Tropark hätten das Gelände damals in dem Wissen gekauft, dass die Sanierung notwendig werde. Und dieser Aufwand müsse nun einmal gegenfinanziert werden, wozu der Verkauf von Gewerbefläche beitrage.

Dass es in der Stadt schon jetzt ausreichend Gewerbefläche gebe, wie von Einwendern im Verfahren vorgebracht, wies die Verwaltung ebenso zurück wie die Kritik am Verlust von Wald. Ersatzpflanzungen im Stadtgebiet glichen aus, was durch die „Arrondierung“ an heute als Wald definierter Fläche verloren gehe. Einen offiziellen Wanderweg gebe es dort nicht – im Gegenteil stehe ein Trampelpfad dem Renaturierungskonzept zugunsten von geschützten Arten eher entgegen.

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