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Weckruf für den SchrankenwärterTroisdorfer erzählt Geschichte von „Vor 50 Jahren“

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In der Zeitung las Ulrich Bunnick die Rubrik „Vor 50 Jahren“. Was der Redakteur 1970 in der Zeitung beschrieb, hat er selbst miterlebt: Er weckte seinerzeit den eingeschlafenen Schrankenwärter.

In der Zeitung las Ulrich Bunnick die Rubrik „Vor 50 Jahren“. Was der Redakteur 1970 in der Zeitung beschrieb, hat er selbst miterlebt: Er weckte seinerzeit den eingeschlafenen Schrankenwärter.

Troisdorf – Dass er einmal in der Zeitung erwähnt würde, und dann auch noch mit einer 50 Jahre alten Geschichte, hätte Ulrich Bunnick sich nicht träumen lassen. „Irgendwie kam mir das bekannt vor“, berichtete er nach der Zeitungslektüre am Montag am Redaktionstelefon. Da hatte er gerade in der Rubrik „Vor 50 Jahren“ von dem Schrankenwärter gelesen, der an einem Samstag im November 1970 so tief ins Glas geschaut hatte, dass er während seines Dienstes einschlief und folglich die Schranken nicht schloss, obwohl Züge fuhren.

Schrecken auf der Heimfahrt

„Wir kamen von einer kleinen Familienfeier nach einem Sechswochenamt“, erinnert sich der heute fast 80 Jahre alte Ulrich Bunnick, der 33 Jahre bei der Feuerwehr der Flugbereitschaft am Köln-Bonner Flughafen gearbeitet hat. Auf der Fahrt zurück nach Bergheim habe ein anderer Autofahrer noch überholt. „Als wir kurz vor den Gleisen waren, kam ein Zug“, berichtet der Senior. Nur wenig später folgte ein weiterer aus der Gegenrichtung. Mit einem Ehepaar, das gerade zu Fuß vorbeikam, sei er dann schleunigst hinauf ins Wärterhäuschen gegangen. „Wir haben den Mann geweckt. Dann habe ich die Schranken heruntergelassen, nachdem meine Frau das Auto rübergefahren hatte.“

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Anschließend fuhren die Bunnicks nach Troisdorf zur Polizei. „Ich habe geklingelt und von dem Vorfall berichtet. Aber ich musste die Geschichte zwei Mal erzählen. Da wurden die auf einmal ganz schnell.“ Erst zwei Wochen später bei einer Zeugenbefragung habe er dann erfahren, dass die Deutsche Bundesbahn sich bei dem anderen Ehepaar, das vor Ort geblieben war, mit einem Reisegutschein bedankt hatte. „Unsere jüngste Tochter, die war im Oktober zwei geworden, schlief zu Hause“, sagt Ulrich Bunnick heute. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir nur wenig später zu dem Bahnübergang gekommen wären.“

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