Wegen NiedrigpegelKanufahrten an Agger und Sieg verboten – Rheinfähren ausgebremst

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Das Kiesbett wird breiter: Im Mondorfer Hafen ist der niedrige Pegel des Rheins klar zu erkennen.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Pegel des Rheins und seiner Nebenflüsse fallen in den vergangenen Wochen kontinuierlich, mit 110 Zentimetern am Pegel Bonn war der Wasserstand des Rheins am Mittwochvormittag nur noch 29 Zentimeter vom niedrigsten bekannten Wert entfernt: Bis auf 81 Zentimeter fiel am 22. Oktober 2018 der Pegel.

Auch wenn die Kiesbänke am Ufer immer breiter werden, ficht das Fährbetreiber Ingo Schneider-Lux noch nicht wirklich an. „Wir schauen immer, dass wir im vollen Umfang fahren können“, sagte Schneider-Lux, der die Mondorfer Fähre und die zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf betreibt. Einen festen Pegel als Untergrenze gebe es nicht.

Bonner Rheinschifffahrt kann in Bad Honnef nicht mehr anlegen

Schließlich verändere sich die Topographie der Fahrrinne immer wieder „Problematisch sind immer die Anlegestellen“; langsamer als sonst manövrieren daher die Schiffsführer die Fähre ans Ufer, „sie müssen sehen, dass die Klappen gut liegen“. Denn sonst werden die Rampen zu steil für die Fahrzeuge.

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Gar nicht mehr anlegen können die Ausflugsschiffe der Bonner Personenschifffahrt an insgesamt fünf Stellen entlang des Rheins: in Mondorf, Bad Honnef, Rolandseck, Unkel und Bad Breisig. Die Fähre „Siebengebirge“, die zwischen Bad Honnef und Rolandseck pendelt, kann derzeit nur Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen befördern.

Verbote für die Rheinschifffahrt gebe es aber nicht, stellte Valeska Bergmann klar, Pressesprecherin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein mit Sitz in Duisburg. Anders als beim Hochwasser stehe es im Ermessen der Reedereien oder Hafenbetreiber, ob und wie schwer beladen sie die Schiffe auf Reisen schickten. Zu wenig Ladung macht die Fahrt unwirtschaftlich, zu viel birgt das Risiko, doch einmal zu stranden.

Mindeststände für Kanufahrer wurden auf der Agger und Sieg unterschritten

An Agger und Sieg hingegen gelten klare Mindestpegel für die Erlaubnis, die Flüsse mit einem Boot zu befahren: Für Kanuspaß auf der Sieg von Betzdorf bis Windeck muss der Betzdorfer Pegel bei 55 Zentimetern liegen, für die Strecke von Windeck bis zur Siegmündung sind 30 Zentimeter in Eitorf erforderlich.

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Auf der Sieg ist Kanufahren wegen des niedrigen Pegels aktuell nicht mehr möglich.

Aktuell steht die Marke in Eitorf bei 18 Zentimetern. Der Kanu-Verband NRW führt die Sieg daher ebenso wie die Agger auf einer nahezu ausschließlich rot markierten Liste der Kanugewässer. Am Mittwoch stand der Pegel Overath bei 57 Zentimetern – bei einem Minimum von 70 Zentimetern.

Keine Probleme mit dem niedrigen Wasserstand hat Fährmann Gabriel Gojic von der Siegfähre in Troisdorf-Bergheim. „Schluss gibt es nicht bei mir, ich fahre immer“, sagte der 65-Jährige unlängst angesichts der fallenden Pegel.

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