Rheinbahn DüsseldorfNeue Straßenbahn zu breit für Duisburger U-Bahn-Tunnel

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Erlkönig

Der Prototyp der neuen HF6 der Rheinbahn auf Testfahrt. In Duisburg blieb diese Bahn jetzt im U-Bahntunnel stecken.

Düsseldorf – Die Düsseldorfer Rheinbahn hat offenbar große Probleme mit der neuen Stadtbahn, die auf den technischen Namen Hochflurbahn Typ 6 (HF6) hört.  Bei einer Testfahrt mit der HF6 gab es im Duisburger U-Bahn-Tunnel einen Unfall. 

Der Grund: Die neue Bahn ist zu breit, blieb an einem Bahnsteig der Haltestelle „Steinsche Gasse“ hängen. Die Frage ist, wie es mit dem Multimillionenprojekt jetzt weitergeht?

Seit Mitte September ist der erste Prototyp der neuen Stadtbahn HF6 bei der Rheinbahn im Testbetrieb. Zunächst fuhr die Bahn nur auf dem Betriebshof in Düsseldorf-Lierenfeld, seit einigen Tagen aber auch im Rheinbahn-Netz in der Stadt.

Am Donnerstagabend war der Prototyp auf der Strecke der U79 Richtung Duisburg unterwegs. Dort soll die neue Bahn gleichfalls eingesetzt werden.

Endstation Steinsche Gasse

Doch an der Wedau stellte sich heraus: Die neue Bahn passt nicht richtig in den Duisburger Tunnel. Bei der Einfahrt in die Haltestelle krachte die Bahn gegen den Bahnsteig.

Zwar war die Bahn noch fahrbereit und konnte nach Düsseldorf zurückkommen. Doch seit der unsanften Berührung der Bahnsteigkannte läuft die Suche nach der Ursache.

Die neue Bahn blieb mit Anbauteilen am Fahrgestell am Bahnsteig hängen. Die U-Bahnhöfe in Duisburg haben eine Besonderheit: Niederflur- und Hochbahnsteige, die direkt aufeinander folgen. Doch die Niederflurbahnsteige sind breiter als die Hochflurbahnsteige. Daran blieb der Prototyp stecken.

„Wir haben die Verhältnisse in Duisburg nicht ausreichend berücksichtigt“, muss Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher einräumen. Offen ist allerdings noch, ob der Hersteller Bombardier vielleicht auch breiter gebaut hat, als bestellt.

Neue Bahnen kosten bis zu 177 Millionen

Fakt ist, dass die Rheinbahn bereits 43 HF6 bei Bombardier bestellt und dafür auch rund 30 Millionen Euro Anzahlung geleistet hat. Auf 16 weitere Bahnen hat die Rheinbahn eine Option. Gesamtvolumen des Geschäfts bei Abnahme aller HF6: rund 177 Millionen Euro. (red)

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