Missbrauch in Bergisch GladbachWeitere Datenträger gefunden – Festnahme in Krefeld

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  • Mit speziell ausgebildeten Datenspeicherspürhunden hat die Polizei nach möglichen Beweisen gesucht.
  • Der Oberstaatsanwalt bestätigt, dass dabei weitere Datenträger gefunden wurden.
  • Kurz darauf wurde noch am Dienstagabend ein weiterer Mann in Krefeld festgenommen.

Bergisch Gladbach/Krefeld – Mit speziell ausgebildeten Datenspeicherspürhunden hat die Polizei nach Informationen dieser Zeitung das Haus und den Garten des 42-jährigen Bergisch Gladbachers durchsucht, der vor zwei Wochen verhaften worden ist, weil er unter dem dringenden Tatverdacht steht, seine einjährige Tochter schwer sexuell missbraucht und dabei Bildaufnahmen angefertigt zu haben. Am späten Dienstabend teilte die Polizei Köln gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Krefeld mit, dass außerdem ein 38-Jähriger in Krefeld festgenommen wurde. Der Mann steht ebenfalls im Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Ermittler reagieren auf Lügde-Fälle

Die Polizei bestätigte noch am Dienstagabend, dass der festgenommene Mann in einem direkten Zusammenhang mit dem Fall aus Bergisch Gladbach steht. Am Mittwoch sollen weitere Details zur Festnahme bekanntgegeben werden. Zu dem Datenträgerfund in Bergisch Gladbach sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer: „Die Ermittler haben weitere Datenträger in nicht unerheblichem Umfang sichergestellt.“

Auch als Reaktion auf den Missbrauchsfall von Lügde setzt die Polizei seit  kurzem Diensthunde ein, die an Tatorten rasch versteckte Smartphones, Festplatten oder auch  kleine Speichermedien wie USB-Sticks oder Sim-Karten ausfindig machen können.

Ob sich auf den Datenträgern, die bei der Durchsuchung des Bergisch Gladbacher Reihenhauses sowie des Gartens sichergestellt wurden, kinderpornografisches Material befinde, sei noch nicht klar, so Bremer.

Bergisch Gladbach: Erste Durchsuchung am Montag

Wie berichtet hatten die Ermittler der rheinisch-bergischen Kreispolizei bei einer ersten Durchsuchung am Montag vor zwei Wochen Datenträger mit Hunderttausenden kinderpornografischer Bildern und Videos sichergestellt.

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Das Mobiltelefon des Tatverdächtigen spielte dabei offenbar eine Schlüsselrolle. Allein das darauf sichergestellte Material habe maßgeblich die Grundlage für den Haftbefehl gebildet, so Oberstaatsanwalt Bremer. Auch die Hinweise auf die drei übrigen mittlerweile verhafteten Verdächtigen in Langenfeld, vom Niederrhein sowie im Raum Wiesbaden sollen sich durch Chat-Protokolle auf dem Handy ergeben haben.  Dies könnte auch bei dem nun Verhafteten in Krefeld der Fall gewesen sein.

Gewartet, bis der Verdächtige aus dem Urlaub zurück war

Wegen der Bedeutung des Mobiltelefons habe die Polizei auch mit der Hausdurchsuchung abgewartet, bis der 42-Jährige aus dem Urlaub zurückgekehrt war, erläutert Oberstaatsanwalt Bremer: Wenn der Mann erfahren hätte, dass bei ihm zu Hause die Polizei gewesen wäre, hätte er Beweismaterial möglicherweise zu vernichten versucht.

Der Tatverdächtige schweigt laut Bremer zu den Vorwürfen. Hinweise auf weitere konkrete Opfer habe die Polizei nach Auswertung eines weiteren Teils des sichergestellten Materials bislang nicht erhalten. „Alle arbeiten mit Hochdruck an dem Fall“, so Bremer.  Hinzu kommt nun noch das neue Datenmaterial, das die Spürhunde  Anfang der Woche gefunden haben. (mit mab)

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