Viele Fluggäste betroffenAirlines verweigern Entschädigung

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Am Kölner Flughafen ist derzeit nur wenig Betrieb.

Düsseldorf – Viele Fluggäste, deren Verbindungen wegen der Coronakrise ausgefallen sind, warten immer noch auf die ihnen gesetzlich zustehenden Entschädigungen.

„Das ist nicht akzeptabel, zumal zum Beispiel die Lufthansa staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe erhalten hat“, sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Als Konsequenz aus der schlechten Erfahrung mit der Rückzahlungsmoral der Airlines verlangt die Verbraucherzentrale eine Umstellung des Vorkasse-Systems bei Flugreisen. „Es muss das Prinzip Geld gegen Ware gelten“, so Schuldzinski. Bislang müssten Flugreisen meist schon bei der Buchung oft Monate im Voraus voll bezahlt werden. „Die Bezahlung soll erst unmittelbar vor Reiseantritt erfolgen“, so der Verbraucherschützer.

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CDU und FDP im Landtag forderten die Landesregierung auf, die Verbraucherrechte von Reisenden in der Coronakrise zu stärken. „Eine vierköpfige Familie, die im Sommer etwa von Düsseldorf nach Griechenland fliegen wollte, hat nach einer Annullierung pauschal Anspruch auf 400 Euro pro Person – 1600 Euro insgesamt“, sagte Christian Untrieser, Verbraucherschutz-Experten der CDU-Faktion. „Es ärgert mich maßlos, dass einige Fluggesellschaften augenscheinlich systematisch Rechte ihrer Kunden mit Füßen treten. Sie verzögern Verfahren zur Erstattung und stecken den Kopf in den Sand.“

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Die Flugärger-App der Verbraucherzentrale, die im vergangenen Jahr an den Start ging, wurde inzwischen rund 70.000 Mal heruntergeladen. Die beiden Parteien CDU und FDP wollen jetzt prüfen lassen, welche Möglichkeiten bestehen, ein automatisiertes Entschädigungssystems zu realisieren.

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