Volksbegehren wie in Bayern geplantUmweltschützer wollen Bienen in NRW retten

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Bedrohte Art: Biene bei der Arbeit.

Bedrohte Art: Biene bei der Arbeit.

Münster/Köln – Zur Rettung der Bienenvölker und anderer Insekten prüfen Naturschützer in NRW ein Volksbegehren nach bayerischem Vorbild. Der Erfolg dort zeige, dass es in der Bevölkerung einen breiten Rückhalt für Verbesserungen im Insektenschutz gebe, betonte der NRW-Chef des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), Josef Tumbrinck, in Münster. Dort hatten sich am Samstag rund 200 Naturschützer bei einer Fachtagung zum Insektensterben getroffen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) kündigte in Münster laut Nabu-Mitteilung an, „umfassend dafür zu sorgen, den Insektenrückgang aufzuhalten und neue Lebensräume zu schaffen“. Dazu bedürfe es einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik, Landwirtschaft, Handel, Industrie und Naturschutz.

Umweltministerium in NRW äußert sich positiv zur Idee

Das NRW-Umweltministerium signalisierte Sympathie für eventuelle Aktionen: „Wir unterstützen alle Aktivitäten, sowohl aus dem privaten wie öffentlichen Bereich, die Bienen – stellvertretend für alle blütenbesuchende Fluginsekten – fördern“, hieß es auf eine Anfrage des „Kölner Stadt Anzeiger“. Verwiesen wurde auf zahlreiche Maßnahmen mit dem Ziel, „biologische Vielfalt zu fördern und damit dem Arten- und Individuen-Rückgang entgegenzuwirken.“ Korrekturen seien notwendig nicht nur im Bereich Landwirtschaft, sondern beim Flächenverbrauch generell und beim gesamten Verbraucherverhalten.

Die Grünen im Landtag fordern: „Die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW darf das Signal aus Bayern nicht ungehört lassen.“ Ralf Heipmann vom Kölner Imkerverein findet die Idee des Volksbegehrens „grundsätzlich gut“, weiß aber nicht, ob die Zustimmung groß genug sein werde. Die Chancen in Bayern seien besser: „Dort sind die Menschen tendenziell naturverbundener als bei uns.“

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