Von A 46 bis InnenstadtDüsseldorf plant neue Umweltspur – Staus in Kauf genommen

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Stau Düsseldorf

Stau auf der A3 bei Düsseldorf

  • Dem verkehrspolitischen Sprecher der Grünen, Norbert Czerwinski, reicht die vorgeschlagene Umweltspur durch Düsseldorf nicht.
  • Für ein attraktives ÖPNV-Angebot dürfen allerdings Busse nicht im Berufsverkehr im Stau stehen.
  • Könnte Düsseldorf auch zum Modell für Köln werden?

Düsseldorf – Norbert Czerwinski geht das alles noch nicht weit genug, obwohl die Landeshauptstadt bei der Einführung von Umweltspuren anderen Großstädten in Deutschland meilenweit voraus ist.

Für den verkehrspolitischen Sprecher der Grünen im Düsseldorfer Stadtrat wäre es nur konsequent, auf eine der Hauptpendler-Achsen, die die A 46 mit der Innenstadt verbinden, gleich in beiden Richtungen Umweltspuren einzuführen, auf der nur Linienbusse, E-Autos, E-Roller, Fahrräder und Pkw fahren dürfen, in denen mindestens drei Personen sitzen. „Als ob es nachmittags keinen Berufsverkehr gebe“, sagt Czerwinski.

A 46-Standstreifen freigeben

Immerhin: Die Düsseldorfer stehen mächtig unter Druck und weil sie vor dem Oberverwaltungsgericht Münster mit ihrem Luftreinhalteplan überzeugen wollen, nehmen sie lange Staus in Kauf. „Schnellbusse werden auf der Umweltspur nur vorankommen, wenn sie frei ist“, sagt Czerwinski. Deshalb wird für den „normalen Verkehr“ nur ein Fahrstreifen Richtung City übrig bleiben.

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Die Umweltspur durch Düsseldorf

Die Umweltspur durch Düsseldorf

Für die Düsseldorfer Grünen ist sogar denkbar, auf der A 46 aus Richtung Wuppertal vom Kreuz Hilden an den Standstreifen so auszubauen, dass er als Busspur genutzt werden kann. „Wenn die Busse im Stadtgebiet an den Autos vorbeifahren können, ist das gut. Aber dann dürfen sie nicht auf der Autobahn im Stau stehen. Das Angebot ist erst dann attraktiv, wenn im Berufsverkehr der Bus vom Hildener Kreuz auf der Standspur in die Innenstadt fährt.“

Arndt Klocke: Mutiger als Köln

Überdies plant die Stadt Düsseldorf, die Parkfläche am Südpark direkt an der Ausfahrt Universität der A 46 kurzfristig so zu erweitern, dass dort deutlich mehr Autos abgestellt werden können. Auch in der Nähe der Ausfahrt Münchner Straße sei eine neue große Parkfläche geplant.

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Der Verkehrsausschuss und der Düsseldorfer Stadtrat werden über die Einführung der neuen Umweltspur am 28. und 29. August entscheiden. Eine Mehrheit gilt als sicher, weil das Konzept gemeinsam vom Ratsbündnis aus SPD, Grünen und FDP und von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) entwickelt wurde.

„Die Düsseldorfer scheinen deutlich mutiger zu sein als die Kölner“, sagte Arndt Klocke, Vorsitzender der grünen Landtagsfraktion. Auch in Köln gebe es durchaus Möglichkeiten zur Einführung von Umweltspuren. Mit Blick auf die Expressbus-Linien, die die Stadt entlang der Aachener Straße zur Entlastung der KVB-Linie 1 bis in die City plant, sagte er: „Ein Expressbus macht nur Sinn, wenn er deutlich schneller als das Auto unterwegs ist. Anders wird man die Autofahrer nicht zum Umsteigen bewegen können.“

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