Anlaufstelle für das ViertelJugendtreff Grembox eröffnet eine Werkstatt

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Mitarbeiterin Katharina Jansen zeigt Monique und Manal die Möglichkeiten in der Werkstatt.

Mitarbeiterin Katharina Jansen zeigt Monique und Manal die Möglichkeiten in der Werkstatt.

Köln – Die Grembox, der Jugendtreff in Gremberghoven, ist größer geworden. In einen bunt besprayten Container ist die „Toolbox“ als neue Stadtteil-Werkstatt eingezogen. Sie soll eine Anlaufstelle „ für das ganze Viertel“ sein, betont der verantwortliche Rheinflanke-Mitarbeiter Karl Hilmes bei der offiziellen Eröffnung.

Er möchte dort zukünftig mit den Kindern und Jugendlichen zum Beispiel Fahrräder reparieren oder kleinere Handwerksprojekte umsetzen. Es gibt herkömmliches Werkzeug, aber auch Sägen und Fräsen. Geplant sei zum Beispiel, Sitzgelegenheiten aus Holz zu bauen. Besonders die Mädchen, die zu Hause oft von Werkzeug ferngehalten werden, sollen die Chance bekommen, den Umgang damit zu lernen.

Vor der Corona-Krise kamen die Meisten aus dem Geflüchteten-Wohnheim

Das Lager in den rot-leuchtenden Grembox-Containern sei schon lange zu voll gewesen, erzählt Standortleiterin Stephanie Jung. Auf dem Vonovia-Gelände treffen sich täglich bis zu 60 Kinder und Jugendliche, um zu spielen und zu basteln. „Seit Ende des Lockdowns strömen sie in Massen zu uns“, sagt Jung und führt durch die Räumlichkeiten. Besonders die Fußballplätze nebenan seien extrem gefragt.

Selbst im Nieselregen ließen sich die meisten Besucherinnen und Besucher nicht abhalten, stundenlang zu kicken. Vor der Corona-Krise wären hauptsächlich Kinder aus dem benachbarten Wohnheim für geflüchtete Familien zu ihnen gekommen. Nun beobachtet Jung nach den langen Kontaktbeschränkungen einen neuen Bedarf und eine neue Wertschätzung für die Jugendarbeit im gesamten Viertel.

Kaum Freizeitangebote für junge Menschen

Das kann Sebastian Koerber, Geschäftsführer der Rheinflanke, mit Blick auf andere Standorte bestätigen. Generell sei die Rheinflanke in Gremberghoven sehr präsent. „Wir treten hier oft als Vermittler zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen auf“, sagt er. Bevor der Träger vor über zehn Jahren sein Engagement begann, gab es so gut wie keine Freizeitangebote für junge Menschen.

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Obwohl der Bedarf groß ist. In Gremberghoven leben über 70 Prozent Menschen, die einen so genannten Migrationshintergrund haben. Etwa 40 Prozent der Unter-15-Jährigen leben in Familien, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Viele Stiftungen und Spender – darunter auch „wir helfen“ – haben damals „kräftig an einem Strang zogen, damit wir die Grembox realisieren konnten“, sagt der „Rheinflanke“-Geschäftsführer. Die Toolbox wird vom Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ gefördert.

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