Benefiztour durchs BergischeProfis und Freizeitradler sammelten für „wir helfen“

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In Refrath ist die alljährliche Spendenradtour des Vereins Staubwolke gestartet.

In Refrath ist die alljährliche Spendenradtour des Vereins Staubwolke gestartet.

Bergisch Gladbach – Wenn sich Olympia- und „Giro d’Italia“-Teilnehmer sowie eine Frau, die schon die „Tour de France“ gefahren ist, zu Frikadellen, Käse und Kölsch im Rechtsrheinischen treffen, wird nicht nur geradelt, sondern auch Gutes getan. 28 Fahrer machten sich am vergangenen Wochenende in Refrath auf den Weg, um auf Einladung des Radsportvereins RSV Staubwolke 91 Kilometer durchs Bergische zu fahren. Und zum bereits achten Mal Geld für „wir helfen“ zu sammeln. Über 800 Euro kamen für Kinder und Jugendliche in Not bei der Benefiz-Spendentour zusammen.

Rund viereinhalb Stunden dauerte die Tour bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 20 km/h sowie 1320 Metern Höhenunterschied. Über Kürten und Wipperfeld, Ohl und Lindlar führte die Route durch Overath, Rösrath und über Frankenforst nach Refrath zurück. Als mit Karl-Heinz Küster (71) ausgerechnet der älteste Fahrer etliche Minuten vor dem Hauptfeld auf den Zielhof fuhr, waren Teile des Büffets noch in der Kühlung. „Hast Du abgekürzt?“, fragte Gabi Zollfrank, die Geschäftsführerin des Radsportvereins. Einen Anstieg habe er gesundheitsbedingt ausgelassen, bekannte der Kölner, der zweimal den „Giro“ gefahren ist und 1972 Olympiateilnehmer war. „Eine sehr schöne Strecke, bestens organisiert“, lobte er.

Ohne Unfälle und Ausfälle

Für einige war die Veranstaltung nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, ehemalige Mitfahrer zu treffen. „Manche sieht man nur einmal im Jahr“, sagte Küster und begrüßte Radsportlegende Didi Ringel, der kleine Retro-Spielzeugradler aus seiner Trikottasche zog und an die Sammlerfreunde unter den Kollegen verteilte.

Manuela Freund war eine von drei Frauen im Starterfeld. Mitte der 90er ist die heute 51-Jährige aus Erftstadt die weibliche Variante der „Tour de France“ gefahren. Helmut Rellecke, der ehemalige Tourenwart des Vereins, und sein Nachfolger Heribert Schmitz freuten sich derweil, dass die Benefizfahrt mal wieder ohne Unfälle und Ausfälle über die Bühne gegangen ist. Staubwolke-Vorsitzender Bruno Zollfrank suche immer besonders schöne Strecken aus für die Spendentour. „Das ist ein Highlight für die Freunde des Vereins“, sagte Rellecke.

Erstes Rennen bundesweit

Dabei hatte es zu Saisonbeginn ziemlich trüb ausgesehen. Als die Corona-Beschränkungen kamen, habe man befürchtet, Etappenfahrt, Radrennen und Spendentour streichen zu müssen, erinnerte sich Gabi Zollfrank. Doch dann ging es Anfang August doch noch „Rund in Refrath“, wie das traditionsreiche Rennen heißt, das daraufhin bundesweit Schlagzeilen machte. „Das war eines der ersten Rennen, die wieder starten durften. Die Stadt Bergisch Gladbach war da sehr offen und hilfreich.“

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Die Zollfranks sind Radsportenthusiasten. Zu Beginn der 70er Jahre ist Bruno Zollfrank im Jugend- und Juniorenbereich zusammen mit Didi Ringel gefahren. Insgesamt vier Sporträder hat er „im Stall“ – das beste fährt er nur sonntags. Zollfrank genießt es, abseits der Hauptstraßen die Landschaft zu erfahren. „Wir haben hier doch das Paradies vor der Haustür. Und das kann ich vom Rad aus viel besser genießen als im Auto oder zu Fuß.“

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