Jahresbilanz „wir helfen”Von Prävention bis Therapie

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In einem Projekt der Katholischen Jugendagentur lernen Kinder spielerisch mit Verlustängsten umzugehen.

In einem Projekt der Katholischen Jugendagentur lernen Kinder spielerisch mit Verlustängsten umzugehen.

Köln – Jedes fünfte Kind in Köln lebt in Armut, immer öfter brechen Familien auseinander. Nur zwei von vielen Gründen, warum Kinder unter seelischen Problemen leiden. Ein Jahr lang hat sich der Verein „wir helfen“ mit dem Thema „Weil Kinderseelen zerbrechlich sind“ beschäftigt. Das Thema lag vielen Lesern am Herzen, die „wir helfen“ finanziell unterstützten.

Gut 1,55 Millionen Euro kamen in den vergangenen zwölf Monaten zusammen, die der Verein nun wieder an Projekte in Köln und der Region vergeben wird. Rund 100 Projekte können mit finanzieller Unterstützung rechnen.

Die Bandbreite der geförderten Träger ist groß – und reicht von Prävention bis Therapie. Im Kultur-Bereich wurde unter anderem das Langzeit-Projekt „Planet Kultur“ gefördert. Das Ensemble mit Lisa Mehnert brachte im Sommer im Staatenhaus William Shakespeares „Othello“ mit 20 jugendlichen Laiendarstellern aus schwierigen sozialen Verhältnissen auf die Bühne. Der Kulturbunker Mülheim fördert im Projekt „Mülheim“ Musikworkshops und Begegnungen zwischen Kindern und Jugendlichen von elf bis 18 Jahren.

Zahlreiche Projekte beschäftigten sich auch in diesem Jahr mit Familien, die nach Köln geflüchtet sind. Beim Verein Zurück in die Zukunft können Kinder und Jugendliche im Rahmen des Projekt „Den Seelen eine Stimme geben“ belastende Erlebnisse mit Musik, Sport und Bewegung verarbeiten. Unterstützt werden auch der Sozialdienst katholischer Frauen und die Caritas im Rhein-Berg-Kreis, die sich um alleinreisende Flüchtlingskinder kümmern.

Im Bereich Sport und Spiel erhalten verschiedene Initiativen Hilfe. Zum Beispiel die Kölner Spielewerkstatt, die unter anderem mit einem Spielmobil in Köln unterwegs ist, und die Rheinflanke, die seit elf Jahren Fußballturniere in den Vierteln organisiert, einen Jugendtreff in Gremberghoven unterhält und auch mit einem umgebauten US-amerikanischen Schulbus Flüchtlingsunterkünfte anfährt.

Rettungsanker für Kinder, die mit suchtkranken Eltern aufwachsen ist unter anderem das Online-Portal Kidkit. Hier können Kinder und Jugendliche unverbindlich mit Experten sprechen. Auch der Sozialdienst katholischer Frauen unterstützt Kinder aus Familien mit einem psychisch kranken Elternteil. Trauernde Jugendliche erhalten Hilfe im Projekt „TrauBe e. V.“ an der Aachener Straße.

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Die Katholische Jugendagentur vermittelt mit der „Trauerbox“ Kindern in Schulen auf spielerische Weise, wie man mit den Themen „Trauer“ und „Verlust“ umgehen kann. Wegbegleiter bietet der Kölner Kreidekreis in Niederkassel an. Hier erhalten Heimkinder, die keinen Bezug mehr zu ihrer Familie haben, Unterstützung für den Weg ins Leben.

Der Verein Zartbitter, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag gefeiert hat, erhält finanzielle Unterstützung für sein „Respekt für Dich“, ein Interventionsprojekt in Fällen von sexueller Gewalt, die von Jugendlichen an anderen Jugendlichen oder Kindern verübt werden. Bei Zartbitter machen diese Fälle inzwischen mehr als 50 Prozent der Beratungen aus. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktion „wir helfen“ lag auch auf dem interkulturellen Dialog. So wurde das Invia-Projekt „Garten der Religionen“ gefördert und der „Trialog der Religionen“ des Sozialdienstes Katholischer Männer gefördert.

www.ksta.de/wirhelfen

Diese Initiativen erhielten Spenden über „wir helfen”

Neben vielen anderen zum Beispiel die Kölner Klinikclowns, die in Hospizen, Behinderten- und Altenpflegeeinrichtungen sowie mehreren Krankenhäusern Patienten unterhalten.

Das Hospiz-Bedburg-Bergheim für das Projekt „Trauerchat“ für Jugendliche und junge Erwachsene, der Anlaufpunkt ist für junge Menschen, die einen geliebten Menschen verloren haben.

Die Buchheimer Selbsthilfe für das Projekt „Kinder in Balance halten“. Hier gibt es für Mädchen und Jungen von sechs bis 16 Jahren Hausaufgabenbetreuung, und pädagogische Angebote.

Die Evangelische Jugendhilfe Anna-Stiftung für eine Ferienfahrt nach Boltenhagen für Kinder von vier bis 14 Jahren.

Der Verein Rat und Tat für die Unterstützung von Kindern, die mit einem psychisch erkrankten Elternteil aufwachsen.

Der Verein Pänz im Veedel für das Kunstprojekt „Mein zu Hause – dein zu Hause“, dass der Ausgrenzung von Kindern aus Flüchtlings- und Migrationsfamilien entgegenwirken will.

Die Förderschule Auguststraße für emotionale und soziale Entwicklung für das Kletterprojekt „Hoch hinaus“ für Schüler der Klassen acht bis zehn.

Die Christliche Sozialhilfe für ein Förderprojekt vor allem für rumänische und bulgarische Kinder und Jugendliche an der Keupstraße in Köln-Mülheim.

Nico und Nina, eine Beratungsprojekt für Kinder im Oberbergischen Kreis, die traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen.

Die Jugendfarm Wilhelmshof für Umbaumaßnahmen für die Verlegung der Einrichtung inklusive Spielplatz und Gehege auf einem zugekauftem Grundstück

Die OGTS der Schule von-Bodelschwingh-Straße in Köln für Ausflüge und um den Schulgarten weiterführen zu können.

Das Diakonisches Werk Bonn und Region für das Projekt „Ich liebe euch doch beide“, in dem Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren aus Trennungsfamilien betreut werden können.

Die Katholische Jugendagentur, die an mehreren Kölner Grundschulen für ein Schulfrühstück sorgt und ein soziales Kompetenztraining an der Hauptschule Tiefentalstraße in Köln-Mülheim durchführt.

Die Jugendzentren Köln für das Projekt „Ohne Angst online“, das sich gegen Cybermobbing richtet.

Der Kinderschutzbund Rösrath für das Projekt „Lernen hat Zukunft“, in dem Sprache gefördert und Hilfe bei Hausaufgaben gegeben wird.

Der Verein Hilfe für psychisch Kranke Bonn für das Projekt „Sonnenkinder“, ein Angebot für Kinder und Jugendlichen von psychisch kranken Eltern.

Die evang. Kirchengemeinde Porz für das Sommercamp „Finkenhoven 2018“ für Kinder und Jugendliche aus den Kölner Stadtteilen Finkenberg, Gremberghoven und Eil.

Der Verein Freunde und Förderer der Rat-van-Deycks-Schule Leverkusen für therapeutische Einzelbegleitungen.

Der Rom e. V. unter anderem für die Finanzierung eines psychomotorischen Projektes in der Kindertagesstätte Amaro Kher am Venloer Wall sowie damit Kinder aus Roma-Familien und Flüchtlingsfamilien zur Schule und in die Kita gehen können.

Der Verein Eigenart für das Projekt „Berufschance“, in dem lernschwache Schüler auf einen Job vorbereitet werden.

Die Nephrokids NRW für eine Ferienfahrt für zwölf dialysepflichtige Kinder nach Bayern.

Der Verein Familiensache, der sich um Kinder von sechs bis zwölf Jahren aus Trennungsfamilien kümmert und Eltern berät.

Die Diakonie Michaelshoven für das Projekt „Kinderintervention nach häuslicher Gewalt“ für Kinder und Jugendlicher verschiedener Nationalitäten.

Der Kindernöte e.V. für das Projekt „Schutz-Raum“, ein bildungsorientiertes Gruppenangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien aus dem Bezirk Köln-Chorweiler.

Die Deutsche Sporthochschule für Sportprogramme für krebskranke Kinder und Jugendliche. Das Projekt wird zusammen mit dem Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße durchgeführt.

Der Kölner Appell gegen Rassismus für das Projekt „Familienorientierte Schülerhilfe für Kinder und Jugendliche aus Zuwanderer- und Flüchtlingsfamilien.

Das Diakonische Werk Köln und Region für Familienfreizeiten und Ausflüge mit Kindern, psychomotorische Angebote, die Neugestaltung des Außengeländes der Kita St. Natahanael.

Music 4 Everybody für das Projekt „Zwischen den Welten“, ein kulturpädagogisches Integrationsangebot für jugendliche Flüchtlinge und deutschen Paten.

Die Lebenshilfe Köln für die „Beratungsstelle unterstützte Kommunikation und Autismus“.

Der Verein Autismus Köln/Bonn für eine Musiktherapie für Kinder und Jugendliche mit Autismus.

Die katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Am Worringer Bruch für das Projekt „Caritative Landschaften“, das Familien, insbesondere Flüchtlingsfamilien, in schwierigen Situationen hilft.

Der Kinderschutzbund Köln für das Projekt „Familien-Partner“, ein ehrenamtliches Angebot zur Begleitung belasteter Familien im Alltag. Zudem wird der „Kalker Laden“ gefördert, ein beratendes-therapeutisches Angebot für Familien in Köln-Kalk nach Migration oder Flucht.

Wir für Pänz für das Projekt „Starke Seelen – Starke Pänz“ für Kinder von acht bis zwölf Jahren mit suchtkranken Eltern in Köln-Bocklemünd-Mengenich.

Das Kolping-Bildungswerk Köln für die Unterstützung von Flüchtlingsfamilien an der Grundschule Köln-Porz Hauptstraße durch zehn Schulmütter mit Migrationshintergrund, die als Sprach- und Kulturvermittler arbeiten.

Der Verein Südstadt-Leben, der kunsttherapeutische Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingskindern durchführt.

... und viele mehr!

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