Malaktion in Kölner JugendzentrumPop-Art-Kunst entsteht am Kölnberg

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Niko Nikolaidis (l.) und Faisal Kawusi malen mir den Kindern.Foto: Martina Goyert

Niko Nikolaidis (l.) und Faisal Kawusi malen mir den Kindern.Foto: Martina Goyert

Köln – Gerade erst hat die sechsjährige Nura sich die Hände im Waschbecken sauber gemacht. Jetzt taucht sie die rechte Handfläche schon wieder in eine kleine Schale mit pinker, dickflüssiger Farbe. Die Hand drückt sie dann konzentriert auf die riesige knallbunte Leinwand. Unter der Leitung des Pop-Art-Künstler Niko Nikolaidis aus Hannover entsteht im ersten Stock der alten Dorfschule in Meschenich ein Kunstwerk.

„Kinder brauchen eine Plattform, um sich zu entfalten“, sagt der Künstler. „Kunst ist dafür einfach ideal.“ Und gemeinsam malen fördere die Sozialkompetenz. Die Kinder seien mittags alle mit ihrer eigenen Leinwand in der Hand gekommen. Und waren erst einmal überrascht, dass sie nur ein Bild malen, sagt er. Nun stellt sich Nura immer in einer kleinen Reihe an und wartet, bis sie dran ist, ein paar bunte Kleckse und Spritzer zu verteilen. Die achtjährige Tuana findet es trotzdem klasse. Ihr gefallen die quietschbunten Farbtöne und dass sie alles mit den Händen verteilen dürfen. Um ihren Pulli zu schützen, trägt sie einen roten Malkittel.

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Komiker Faisal Kawusi hält sich an diesem sonnigen Nachmittag lieber im Hintergrund und malt an einer Staffelei ein eigenes Bild. Er ist als Botschafter des Vereins „Mutige Kinder“ im Jugendzentrum und hat den Mal-Workshop mitorganisiert. Der Verein unterstützt von Armut betroffene Kinder in Köln und Umgebung. Das heute entstehende Bild wird anschließend für einen guten Zweck versteigert.

„Wir wollen den Kindern einfach möglichst viel bieten“, sagt auch Azbiye Kokol, die das Jugendzentrum am Kölnberg leitet. Am Nachmittag wird der neue Spielplatz eröffnet, der mit vielen Spendern, Unterstützern und Kindern aus dem Viertels in den vergangenen Monate gebaut wurde.

Preis für Grundschüler

Der Anstoß dafür kam von Meschenicher Grundschülern, die für die Stadt dokumentiert hatten, wie trist der öffentliche Raum rund um die Hochhaussiedlung ist. Dafür wurden sie 2019 mit dem Ehrenamtspreis „Köln engagiert“ ausgezeichnet, auch der WDR bedachte die Idee 2020 mit dem dritten Platz des Kinderrechtepreises.

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