Rheinflanke wird 15 Jahre altPassgeber für Chancengleichheit

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Bei Poldi im Tor: Karl-Heinz Goßmann, Christoph Bex, Hedwig Neven DuMont, Basti Koerber und Kabarettist Jürgen Becker.

Bei Poldi im Tor: Karl-Heinz Goßmann, Christoph Bex, Hedwig Neven DuMont, Basti Koerber und Kabarettist Jürgen Becker.

Köln – 15 Jahre ist der erste Anpfiff her. Jugendliche trafen sich auf einem Bolzplatz in Zollstock, um die ersten Titel der Kölner Straßenfußballliga auszuspielen. „Die Verantwortlichen haben einfach angefangen“, erinnert sich Kabarettist Jürgen Becker, der damals mit am Spielfeldrand stand. Im Studium hätten sich alle von der Utopie „einer Welt, wo jeder einen Platz findet“ leiten lassen. „Hier wurde es der Fußballplatz.“

Becker begrüßte zahlreiche Gäste auf der Tribüne in der neuen Straßenkickerbase von Lukas Podolski in Mülheim. Der Kölner Jugendhilfeträger Rheinflanke feierte seinen 15. Geburtstag mit Häppchen, Kölsch und Erinnerungen auf dem Kunstrasen von Poldis privatem Fußballfeld in der schicken umgebauten Industriehalle, wo der Profi eine Geschäftsidee mit dem sozialen Engagement seiner Stiftung verbindet.

Allen eine Chance geben

Die Rheinflanke und das Kölner Idol sind seit vielen Jahren Partner, und auch in der Straßenkickerbase wird man eng zusammenarbeiten: Der Sport ermöglicht den unkomplizierten Zugang zu Jugendlichen, die man dann auf ihrem weiteren Lebensweg begleitet. Nicht nur für Becker ist das ein Beitrag für eine bessere Welt, in der auch Kinder und Jugendliche mit schlechteren Startbedingungen ihre Chancen bekommen.

Alles zum Thema Lukas Podolski

Im Rückblick können die Verantwortlichen der Rheinflanke über unzählige kleine und große Erfolgsgeschichten berichten. „Von Hoffnungsträgern und Aufstiegsheldinnen“ berichtet ein aktuelles Buch. Es braucht die Flanken- und Passgeber, genau wie gute Trainingsbedingungen, damit junge Leute ihre Talente und Potenziale entdecken und entfalten können. Eine der Erfolgsgeschichten ist die der Rheinflanke selbst. Als es auf dem Bolzplatz als Initiative „Köln kickt“ losging, arbeiteten ein hauptamtlicher Mitarbeiter der Stiftung „Leuchtfeuer“ und zwei Honorarkräfte an dem neuen Jugendhilfeprojekt. Heute ist die „Rheinflanke“ ein mittelständisches Unternehmen mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele Standorte – darunter Berlin – sind hinzugekommen.

Schwierigkeiten mit der finanziellen Absicherung

Mit den gesammelten Erfahrungen hat sich die ehemals kleine Kölner Initiative zu einem Experten entwickelt, dem politische Verantwortliche und Fachleute auf Bundes- und europäischer Ebene zuhören.

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15 Jahre „Rheinflanke“ bedeutet auch 15 Jahre oft mühsame betriebswirtschaftliche Arbeit, um die Finanzierung sicher zu stellen, wie die Geschäftsführer Christoph Bex und Sebastian Koerber beim Empfang berichteten. Staat und Städte tun sich schwer mit einer dauerhaften finanziellen Absicherung, was dazu führe, dass sich Träger wie die Rheinflanke von Projektfinanzierung zu Projektfinanzierung hangeln. Aus den beiden gelernten Sozialarbeitern sind Unternehmensmanager geworden. Zu den Unterstützern von Anfang an gehört auch „wir helfen“.

„wir helfen“ als Wegbegleiter

Bex und Koerber bedankten sich bei den verlässlichen Wegbegleitern auf der Tribüne, darunter „Wir helfen“-Vorsitzende Hedwig Neven DuMont und Geschäftsführer Karl-Heinz Goßmann. Gemeinsam pflege man „die Kultur des Möglichmachens“. Manches habe man „von heute auf morgen zaubern können“. Nächstes Jahr wollen Bex und Koerber eine eigene „Rheinflanke“-Stiftung gründen.

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