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Richtfest für Duisburgs Moschee

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Noch nicht ganz fertig, aber jetzt schon imposant: Die Merkez-Moschee in Duisburg

Noch nicht ganz fertig, aber jetzt schon imposant: Die Merkez-Moschee in Duisburg

Duisburg - Die türkische Gemeinde in Duisburg-Marxloh hat amFreitag das Richtfest der Merkez-Moschee mit Begegnungszentrumgefeiert. Nordrhein-Westfalens Bauminister Oliver Wittke (CDU)nannte den Bau einen "Stein gewordenen Beweis dafür, dass hierIntegration ernst genommen wird". Die Moschee mit 1.300 Plätzensoll Ende des Jahres fertig sein. Mit einer Grundfläche von 40mal 28 Metern und einer Minaretthöhe von 34 Metern wird sie eineder größten in Deutschland sein. Zur türkischen Gemeinde Marxlohgehören 630 Familien. In Duisburg leben 60.000 türkische Muslime.

Der Bau stellt nach den Worten des Ministers sicher, dass Muslimeihren Glauben nicht in Hinterhöfen ausüben müssen, sondern ihnwürdevoll leben können. Die angeschlossene Begegnungsstätte, dieauch Nicht-Muslimen offen stehen soll, sei Gewähr, dass das Bildvom Islam eine angemessene Ausrichtung erhalte. Die Vorsitzendedes Trägervereins, Elif Saat, betonte, erstmals erhalte eineMoschee in Deutschland eine Begegnungsstätte. Hier sollteninterreligiöse und interkulturelle Zusammenkünfte abgehaltenwerden. Das Projekt "Begegnung unter der Kuppel" sei besondersdem Engagement der Frauen der Gemeinde zu verdanken.

Die auch von der katholischen und evangelischen Gemeinde inMarxloh mitgeplante Begegnungsstätte wird vom Land und der EU mitinsgesamt 3,16 Millionen Euro gefördert. Im Untergeschossentstehen ein Seminarzentrum mit Bistro sowie ein Jugendtreff.Die Kosten für den Bau der Moschee von mehr als 7 Millionen Euroträgt der Moscheeverband der "Türkisch-Islamische Union derAnstalt für Religion" (DITIB). Mehr als 60 Prozent davon warenaus Spenden zusammengekommen.

Bildungsangebot für Frauen, Jugendliche und Senioren

Die der Moschee angegliederten Räume sind fürchristlich-muslimische sowie nicht-konfessionelle Sozialarbeitgedacht, wie der Vorsitzende der türkischen Gemeinde, MehmetÖzay, erläuterte. Daneben soll es Bildungsangebote undVeranstaltungen für Frauen und Senioren geben. An einem Beirathatten sich Bezirkspolitiker, die Kirchen, Vertreter von Schulenund anderen Institutionen sowie interessierte Bürger beteiligt.

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) nannte dieBegegnungsstätte vor dem Hintergrund des islamistischen Terroreinen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Angst vor politischerGewalt hätten Bürger "nicht als Muslime, Christen oder Juden,sondern als Menschen". Das vereine sie. Am besten lasse sich dasdurch Vorbilder lernen, so Sauerland. Die neue Moschee sei einVorbild für das Miteinander in Duisburg-Marxloh.

(kna)

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