Rio kann warten

Lesezeit 2 Minuten
Myriam Chebabi.

Myriam Chebabi.

Wir stellen Persönlichkeiten vor, die ein bisschen (karnevals-)verrückt sind. Mit anderen Worten: Verdamp verdötsch!

Verliebt, getrennt. Verliebt, getrennt. Jedes Mal schwor sich Myriam Chebabi , nach Brasilien zurückzukehren. Doch diese Liebe endet einfach nicht: Die 38-Jährige hat in Köln mit dem Karneval den Bund fürs Leben geschlossen. Als die Schauspielerin aus Rio de Janeiro vor 16 Jahren hierherkam, schienen ihr die Deutschen stets ernst. Bis sie Karneval von einem Freund in die Kneipe „Engelbät“ entführt wurde. „Ich kam rein und dachte: Was ist daaaaas? Plötzlich waren alle lustig, und die Deutschen haben gesungen, geflirtet und gefeiert.“ Da war es um sie geschehen. Und die Frage nach der wahren Karnevalshochburg beantwortet sich von selbst: In Rio war Myriam Chebabi Karnevalsflüchtling („Ich bin immer in unser Strandhaus gezogen.“), nur in Köln ist die Brasilianerin jeck. Hier liebt und lebt sie den Karneval in den Kneipen und mit ihrem Sohn Luca (7) auf der Straße. Ihre Einstellung zum Fastelovend: „Entweder man findet es furchtbar und weint darüber oder macht mit und lacht sich kaputt.“ Chebabi entschied sich für Letzteres. Samba und Schunkeln und Rio und Rhein verkörpert sie in einer Person.

Seit vergangenem Jahr ist sie eine der Haupt-Akteurinnen des „Immigrantenstadl“. In der Sitzung der „Karnevalisten mit Migrationshintergrund“, die Mut zur Karnevals-Bildungslücke zeigt und dieses Jahr im Bürgerhaus Stollwerck tagt, steppt sie in holländischen Holzschuhen, übersetzt für Lukas Podolski „Kölsch-Bayerisch / Bayerisch-Kölsch“ und verliebt sich mal wieder. Dieses Mal auf virtuellem Weg. Und nur als Rolle. Chebabi ist nämlich schon länger in festen Händen, seit es gefunkt hat zwischen ihr und ihrem Karnevals-Kollegen Guido Stenzl - im Immigrantenstadl. So wird das nie was mit ihrer Rückkehr nach Rio. Myriam Chebabi gibt sich geschlagen.

Alles zum Thema Lukas Podolski

Premiere des Immigrantenstadl ist am Donnerstag. Weitere Termine: 26. und 27. Januar jeweils um 20 Uhr im Bürgerhaus Stollwerck. Karten bei Köln-Ticket, Ruf 02 21 / 28 01.

 www.ksta.de/tickets

KStA abonnieren