SanierungBahnhof mutierte zur Gleis-Passage

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Rund ein halbes Jahr dauerte es, den alten Bahnhof in eine einladende Gleis-Passage zu verwandeln. Das Unternehmen „Schäfer Reisen“ investierte über eine halbe Million Euro. (Bild: Romanowski)

Rund ein halbes Jahr dauerte es, den alten Bahnhof in eine einladende Gleis-Passage zu verwandeln. Das Unternehmen „Schäfer Reisen“ investierte über eine halbe Million Euro. (Bild: Romanowski)

Mechernich – Monatelang wurde fleißig an dem Gebäude an der Friedrich-Wilhelm-Straße gearbeitet. Nun ist die neue „Visitenkarte der Stadt Mechernich“ so gut wie fertig. Anfang November will die Firma „Schäfer Reisen“ ihr ambitioniertes Projekt der Öffentlichkeit vorstellen.

„Die Gleis-Passage öffnet die Tore zu neuer Gastlichkeit am Bleiberg“, sind sich Geschäftsführer Rolf Schäfer und sein Mitarbeiter Guido Bauer sicher. Zusammen mit dem Architekten Peter Sampels hatten sie im Februar des vergangenen Jahres verkündet, das heruntergekommene Bahnhofsgebäude in ein „luftiges, lichtdurchflutetes“ Bauwerk zu verwandeln. Das Gebäude hatte Schäfer bereits 2007 von der Bundesbahn gekauft.

Café und Ticketshop

Das Kernstück der neuen Gleis-Passage ist die glaskuppelartig einladende Wandelhalle mit einem Café samt Bistro, das von der in Mechernich und im Zülpicher Raum etablierten Bäckerei und Konditorei Arndt Hallmanns betrieben wird. Außerdem gibt es auch im neuen Bahnhofsgebäude den bewährten Ticketshop von Diana Wahl und andere kleine Läden, die noch zum besetzen sind.

Auf die Stahlkonstruktion des Gebäudes wurde das Dach in Sandwich-Bauweise aufgelegt. Durch die integrierte Dämmschicht soll das Dach besonders energiesparend und damit umweltfreundlich sein. Die neue Stahlkonstruktion dient nicht nur als Aufnahme für das Dach, sondern stellt auch gleichzeitig das Grundgerüst für den Glas-Vorbau im Eingangsbereich dar, der dem Gebäude sein markantes Aussehen gibt. Die Kosten, die das Unternehmen „Schäfer Reisen“ bislang für den Umbau des maroden Bahnhofs zur modernen Gleis-Passage zu tragen hatte, werden mit über 500.000 Euro beziffert.

Der Mechernicher Bahnhof als Gesamtanlage ist bereits 145 Jahre alt. Heimatforscher Anton Könen entdeckte seinerzeit ein Dokument, die Amtsblattverfügung Nr. 300“ der königlichen Regierung Köln, laut der die Eröffnung der Bahnstrecke und die Inbetriebnahme der Bahnstation am 1. Juli 1865 erfolgt waren. Die Einweihung des Bahnhofs soll 1865 weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden haben. Mechernich war somit der erste Ort im Altkreis Schleiden, in dem Züge hielten.

Der Mechernicher Bahnhof entwickelte sich zwischendurch sogar zu einem regelrechten Zankapfel. Denn das Bahnhofsgrundstück gehörte in den 1950er Jahren noch zur Gemarkung Kommern. 1956 beschloss der Kommerner Gemeinderat, den Bahnhof umzubenennen in „Kommern-Mechernich“. Das schmeckte den Mechernichern damals gar nicht. Durch einen Grundstückstausch 1959 wurde der Streit beigelegt.

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